Antwort G
Die Fresstechnik wird erst erlernt. Die Bewegungen des
Nagens und Sprengens sind den Eichhörnchen offenbar angeboren, jedoch sind diese
Bewegungen zunächst sehr ungeschickt, unkoordiniert und oftmals deplaciert.
Um diese Fragen beantworten zu können, zog
Eibl-Eibesfeldt (1951) Kaspar-Hauser-Eichhörnchen
heran, indem er sie von Geburt an völlig isoliert von ihren Artgenossen hielt.
Dadurch wurde verhindert, dass sie bestimmte Verhaltensweisen von älteren Tieren
abschauen konnten. Um auch Selbstdressur durch Probieren zu vermeiden, wurden die
Eichhörnchen ausschließlich mit breiiger oder flüssiger Nahrung gefüttert, so
dass sie das Öffnen von Nüssen nicht üben konnten. Zudem hielt man die
Versuchstiere in Gitterkäfigen mit Zementboden ohne jede Möglichkeit, etwas zu
vergraben. Erst nach drei Monaten bekam ein Versuchstier seine erste Nuss. Sie wurde
sofort ergriffen und in den Pfoten gedreht. Nüsse bzw. alle runden und festen
Gegenstände von ungefährer Nussgröße wurden instinktiv als interessant erkannt.
Das Öffnen der Nuss dauerte jedoch sehr lange, ganze zwanzig Minuten beim ersten
Versuch. Die Bewegungen des Nagens und Sprengens sind den Eichhörnchen offenbar
angeboren, jedoch sind diese Bewegungen zunächst sehr ungeschickt, unkoordiniert
und oftmals deplaciert. Die Nuss wird regellos zerfurcht, wovon viele überflüssige
Nagespuren zeugen.