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Ein Jungtier braucht etwa zwei bis drei Wochen, bis es die Nagetechnik zum Öffnen der Nüsse gelernt hat.

Durch Versuch und Irrtum musste das Eichhörnchen lernen, wie man eine Nuss vollendet öffnet, indem parallel zur Faserung der Nuss genagt wird. Dabei lenkt die Struktur der Nuss das Lernen in eine bestimmte sinnvolle Richtung, so dass die meisten Eichhörnchen die gleiche Öffnungstechnik lernen: Sie nagen auf der einen Breitseite der Nuss eine Furche parallel zur Faserung und versuchen dann, die Nuss mit Hilfe der unteren Nagezähne auseinander zusprengen. Erweist sich die Nuss als zu dickwandig, so wird noch eine zweite Längsfurche auf der anderen Breitseite genagt, bevor die Nuss mit hebelnden Bewegungen der Nagezähne auseinandergesprengt wird. Diese Sprengtechnik wird nach etwa 8-10 Versuchen beherrscht. Oftmals haben die Eichhörnchen bei den ersten Versuchen mit einer anderen Technik Erfolg, die sie dann vervollkommnen und beibehalten. So lernten einige Eichhörnchen, mit wenigen aufeinander stehenden Furchen ein Loch aus der Nuss zu sprengen. Schließlich bearbeiteten die Eichhörnchen mit dieser Lochbrechtechnik vorwiegend die dünne Nussspitze, wo sich der Erfolg viel schneller einstellte als bei der harten Nussbasis. Das Ergebnis lässt sich dahingehend zusammenfassen, dass Eichhörnchen Nüsse zwar angeborenermaßen erkennen, in den Pfoten drehen, benagen und zu sprengen versuchen, dass sie aber erst lernen müssen, diese Verhaltensweisen sinnvoll und wohlkoordiniert einzusetzen. Sie lernen dies durch Versuch und Irrtum, wobei die Struktur der Nuss das Lernen gleichsam "kanalisiert". Das Lernergebnis ist meist eine Sprengtechnik, mitunter auch eine Lochbrechtechnik.

a) Zahlreiche unregelmäßige Nagespuren zeugen von den ersten Öffnungsversuchen eines unerfahrenen Eichhörnchens. b) Öffnungstechnik eines erfahrenen Eichhörnchens c) Öffnen einer Nuss mit der Lochbrechtechnik

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