Bananenhörnchen
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Erd- und Baumhörnchen (Sciurinae) |
Tribus: |
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Gattung: |
Echte Schönhörnchen (Callosciurus) |
Wissenschaftlicher
Name |
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Callosciurus
notatus |
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Das Bananenhörnchen
(Callosciurus notatus) zählt innerhalb der Familie der Hörnchen (Sciuridae) zur Gattung der Echten Schönhörnchen (Callosciurus). Man kennt diese Art auch unter dem deutschen Synonym Dreifarben-Hörnchen.
Aussehen und Maße
Das Bananenhörnchen erreicht eine Körperlänge von 17 bis 22 Zentimeter, eine Schwanzlänge von 16 bis 20 Zentimeter sowie ein Gewicht von 160 bis 280 Gramm. Die Geschlechter weisen keinen nennenswerten Dimorphismus auf. Das weiche und wollige Fell weist eine überwiegend gelblichbraune bis olivbraune Färbung auf. Die Bauchseite ist orangerot bis rotbraun gefärbt. Lateral zeigt sich ein schwarzer breiter Streifen. Rund um die Augen ist deutlich ein gelblicher Augenring zu erkennen. Der sehr lange Schwanz ist ausgesprochen buschig. Zum Säugen des Nachwuchses verfügen die Weibchen über zwei bis drei Zitzen. Wie bei allen Nagetieren, so verfügen auch die Bananenhörnchen über ausgeprägte Schneidezähne, die ein Leben lang nachwachsen. Über Eckzähne verfügen die Tiere nicht.
Lebensweise
Bananenhörnchen sind tagaktive Nagetiere (Rodentia). Sie leben in der Regel einzelgängerisch. Gruppen bestehen meist aus einem Weibchen und deren Nachwuchs. Bananenhörnchen gelten als territorial, die ihr Revier, das eine Größe von meist ein bis zwei Hektar aufweist, erbittert gegenüber Artgenossen verteidigt. Während der Paarungszeit kommt es unter rivalisierenden Männchen regelmäßig zu Kommentkämpfen. Die Reviere eines Männchens decken sich in der Regel mit den Revieren mehrerer Weibchen. Die meiste Zeit vom Tage sind Bananenhörnchen mit der Nahrungssuche beschäftigt, die ausschließlich im Geäst der Bäume stattfindet. Bei Gefahr geben die Tiere schrille Pfeiftöne von sich. Mit diesen Tönen werden auch Artgenossen vor drohenden Gefahren gewarnt. Zu den Hauptfeinden zählen insbesondere Schlangen und kleinere Raubkatzen.
Verbreitung
Bananenhörnchen sind in den tropischen Regenwäldern Südostasiens weit verbreitet. Sie sind insbesondere auf Sumatra, Borneo, Bali, auf der Malaiischen Halbinsel und anderen indonesischen und malaiischen Inseln sowie in Thailand anzutreffen. Sie leben im Geäst von früchtetragenden Bäumen oder Nussbäumen. Aber auch Obstplantagen, Mangrovenwälder und Waldränder werden gerne besiedelt. In Höhenlagen kann man sie bis in Höhen von gut 1.000 Meter über NN. antreffen. Selbst die Nähe zum Menschen wird nicht gescheut. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass sie auch in den Gärten und Parks von Dörfern und Städten heimisch sind.
Ernährung
Bananenhörnchen ernähren sich als Allesfresser von allerlei Sämereien, Blüten und Blättern, Pflanzensäften, Früchten und anderer pflanzlicher Nahrung. Hier und da nehmen sie auch tierische Nahrung in Form von Insekten, Larven und anderen wirbellosen Tieren zu sich. Anders als ihre Verwandten in kälteren Gebieten legt das Bananenhörnchen keine Vorräte an, da das ganze Jahr über gemäßigte bis warme Temperaturen herrschen und Nahrung in der Regel immer reichlich vorhanden ist.
Fortpflanzung
Bananenhörnchen erreichen die Geschlechtsreife mit rund zwölf Monaten. Die Paarung erfolgt aufgrund der warmen Lebensräume ganzjährig, was dazu führt, dass ein Weibchen mehrere Würfe pro Jahr großziehen kann. Während der Paarungszeit kommt es unter den Männchen zu Kommentkämpfen und Verfolgungsjagden um das Paarungsrecht mit den Weibchen. Nicht selten begatten mehrere Männchen ein Weibchen. Die Tiere führen demnach eine polygame Lebensweise. Nach einer Tragezeit von etwa sechs Wochen bringt das Weibchen meist zwei bis drei, selten bis vier Jungtiere in einem Nest aus kleinen Ästchen zur Welt. Die Jungtiere weisen ein Geburtsgewicht von 14 bis 16 Gramm auf. Sie sind bei der Geburt noch nackt und blind. Nach gut sechs Wochen werden die Jungtiere von der Muttermilch entwöhnt. Kurze Zeit später sind sie selbständig. Das Bananenhörnchen kann in Gefangenschaft ein Alter von gut acht bis neun Jahren erreichen, in Freiheit meist nur drei bis sechs Jahre.
Literatur und Quellen
David Macdonald: Die große Enzyklopädie der Säugetiere. Ullmann/Tandem ISBN 3833110066
Hans
Petzsch: Urania Tierreich, 7 Bde., Säugetiere. Urania, Stuttgart (1992) ISBN
3332004999
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