Bocages Baumhörnchen
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Erdhörnchen (Xerinae |
Tribus: |
Protoxerini |
Gattung: |
Rotschenkelhörnchen (Funisciurus) |
Art |
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Wissenschaftlicher
Name |
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Funisciurus bayonii | |
Beschreibung
Bocages Baumhörnchen (Funisciurus bayonii), auch als Lunda-Rotschenkelhörnchen bezeichnet,
ist eine wenig erforschte Hörnchenart aus der in Afrika heimischen Gattung der
Rotschenkelhörnchen (Funisciurus).
Der Artname bezieht sich auf den italienischen Naturforscher Enrico Pietro Bayon
und der deutsche Trivialname auf
José Vicente Barbosa du Bocage, der die Art im Jahr 1890 erstbeschrieb.
Bisher wurden rund 30 Exemplare
gesammelt. Von zwei Bälgen sind Kopf-Rumpf-Längen von 167
beziehungsweise 190 mm, Schwanzlängen von 178 beziehungsweise 170 mm und
Hinterfußlängen von 42 beziehungsweise 41 mm dokumentiert.
Bei fünf Exemplaren wird die Schädellänge mit 41 bis 44 mm, die Schädelbreite
mit 24 bis 26 mm und die gesamte Länge
der oberen Zahnreihe vom ersten Schneidezahn bis zum dritten Mahlzahn
mit 7,5 bis 7,8 mm angegeben.
sandfarbener bis weißlich-sandfarbener Seitenstreifen. Das Bauchfell ist grau
mit einer sandfarbenen Tönung.
Die Oberseite des Kopfes sowie die Vorder- und Hintergliedmaßen sind ähnlich
wie der Rücken gefärbt.
Um die Augen verläuft ein heller Ring. Der lange Schwanz ist gräulich, schwarz
und ockerfarben und zeigt keine sichtbare Ringmusterung. Insgesamt ist er
dunkler als der übrige Körper. Die Form des Schädels ist kurzschnauzig
und ähnelt in
dieser Hinsicht dem Kongo-Baumhörnchen (Funisciurus congicus).
Der postorbitale Fortsatz über der Augenhöhle ist gut entwickelt.
Die Nasenöffnungen sind breit. Die Zahnformel für die Backenzähne beträgt
5/4. Das hintere Ende des Gaumenknochens liegt in einer Linie mit dem
hinteren Ende des dritten Mahlzahns. Die Anzahl der Zitzen ist nicht bekannt.
Verbreitung,
Lebensraum und Lebensweise
Das Verbreitungsgebiet von
Bocages Baumhörnchen ist auf das nordöstliche Angola und auf den Süden
der Demokratischen Republik Kongo beschränkt. Auf der Grundlage des
Werks Vegetation Map of Africa South of the Tropic of Cancer von R. W. J.
Keay
aus dem Jahr 1959 vermutete der deutsche Zoologe Eduard Amtmann in den
1960er Jahren, dass der Lebensraum Feuchtwälder
in niedrigen oder mittleren Höhenlagen, Waldsavannenmosaike, Waldland sowie
Feuchtsavannen umfasst.
Diese Vermutung ist jedoch noch nicht bestätigt. Über die Lebensweise der
Art ist nichts bekannt.
Status
Die IUCN klassifiziert
Bocages Baumhörnchen in die Kategorie „unzureichende Datenlage“ (Data
deficient).
Es wurde in den 1950er oder 1960er Jahren zuletzt gesammeltund in den 1990er
Jahren zuletzt gesichtet.
Bocages Baumhörnchen wurde bislang nur in ungeschützten Regionen beobachtet.
Informationen über Gefährdungen
oder über den Bestandstrend liegen nicht vor.
Einzelnachweise
Amtmann, E. 1966. Zur Systematik afrikanischer
Streifenhörnchen der Gattung Funisciurus. Ein Beitrag zur Problematik
klimaparalleler Variation und Phänetik. Bonner Zoologische Beiträge 17:
1–44.
Literatur
Richard
W. Thorington Jr., Lindsay A. Pappas und Chad E. Schennum: Funisciurus
bayonii. In: Jonathan Kingdon, Thomas M. Butynski, David C. D. Happold,
Meredith Happold (Hrsg.): Mammals of Africa. Band 3: Rodents, Hares, and
Rabbits. Bloomsbury, London u. a. 2013, ISBN 978-140-812-253-2, S.
50–51.
Richard W. Thorington Jr., John L. Koprowski, Michael A. Steele: Squirrels of
the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2012, ISBN
978-1-4214-0469-1