E

 

Echte Erdhörnchen

Systematik

Überordnung:

 Euarchontoglires

Ordnung:

Nagetiere (Rodentia)

Unterordnung:

Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)

Familie:

Hörnchen (Sciuridae)

Unterfamilie:

Erdhörnchen (Xerinae)

Tribus:

Echte Erdhörnchen

Gattung:

 

Wissenschaftlicher Name

Marmotini

Pocock 1923 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Literatur:  Michael D. Carleton, Guy G. Musser: Order Rodentia. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, S. 

 

Die Echten Erdhörnchen (Marmotini) sind ein Tribus der Hörnchen (Sciuridae), zu dem unter anderem Murmeltiere und Ziesel zählen.

Folgende Gattungen werden dazugerechnet:

Chinesische Rothörnchen (Sciurotamias) Ziesel (Spermophilus)
Antilopenziesel (Ammospermophilus) Präriehunde (Cynomys)
Murmeltiere (Marmota) Streifenhörnchen (Tamias)

 

Fossil sind Erdhörnchen seit dem Oligozän belegt (Gattung Protospermophilus). Ziesel, Antilopenziesel und Präriehunde bilden einen engeren Verwandtschaftskreis (Untertribus Spermophilina), der als Schwestergruppe den Murmeltieren gegenüber gestellt werden kann.

 

 

 

 

 

 

 

Echte Schönhörnchen

 

Systematik

Ordnung:

Nagetiere (Rodentia)

Unterordnung:

Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)

Familie:

Hörnchen (Sciuridae)

Unterfamilie:

Schönhörnchen (Callosciurinae)

Gattung:

Echte Schönhörnchen

Wissenschaftlicher Name

Callosciurus

Gray 1867 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Literatur: Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University

 

Die Echten Schönhörnchen (Callosciurus) sind eine in Südostasien verbreitete Gattung von Hörnchen, die überaus arten- und formenreich sind. Mehrere Arten haben selbst kleinste Inseln besiedelt und kommen hier in abweichenden Unterarten vor. Insgesamt zählt man 14 Arten mit bis zu 300 verschiedenen Unterarten oder Varianten. Manche Zoologen sehen außerdem die hier als selbständige Gattungen behandelten Sulawesi-Riesenhörnchen, Baumstreifenhörnchen und Borneo -Zwerghörnchen als Angehörige der Echten Schönhörnchen an.

Mehrere Arten sind äußerst farbenprächtig und gehören zu den buntesten Säugetieren überhaupt. Das Pallas -Hörnchen ist oberseits unauffällig olivgrün gefärbt, hat aber einen leuchtend roten Bauch. Das Prevost -Hörnchen ist dreifarbig: oberseits schwarz, an den Flanken weiß und unterseits rotbraun. Das Finlayson-Hörnchen kommt in drei verschiedenen Morphen vor: eine ist rotbraun, eine weitere einfarbig schwarz und eine dritte rein weiß. Die Kopfrumpflänge dieser Hörnchen reicht von 15 bis 25 cm, hinzu kommen 8 bis 25 cm Schwanz.

Die meisten Schönhörnchen sind Bewohner tropischer Regenwälder. Manche Arten sind aber als Kulturfolger auch in Parks und Gärten Südostasiens heimisch geworden. In den Bäumen bauen sie ihre Nester aus Pflanzenteilen. Sie leben einzelgängerisch und bringen ein bis fünf Junge zur Welt. Die Nahrung besteht hörnchentypisch aus Nüssen, Früchten und Samen, nebenher auch aus Insekten und Vogeleiern.

Die folgenden 14 Arten werden unterschieden:

Pallas-Hörnchen, Callosciurus erythraeus südliches China, Taiwan, Hainan Südostasien

Anderson-Hörnchen, Callosciurus quinquestriatus Grenzregion zwischen Yunan und Myamar
Finlayson-Hörnchen, Callosciurus finlaysonii  Myanmar, Thailand, Kambodscha Graubauchhörnchen, Callosciurus caniceps Myanmar, Thailand, Malaiische Halbinsel
Einfarbiges Schönhörnchen, Callosciurus inornatus , Yunnan, Laos, Vietnam Irawadi-Hörnchen, Callosciurus pygerythrus Nepal, nordöstliches Indien, Bangladesh, Myanmar
Phayre-Hörnchen, Callosciurus phayrei , südl. Myanmar Prevost-Hörnchen, Callosciurus prevostii , Malaiische Halbinsel, Sumatra, Borneo, zahlreiche kleine Inseln; eingeführt auf Sulawesi
Kinabalu-Hörnchen, Callosciurus baluensis , nordwestl.Borneo Bananenhörnchen, Callosciurus notatus , Malaiische Halbinsel, Java, Sumatra, Borneo, Bali,Lombok, zahlreiche kleine Inseln
Schwarzstreifen-Schönhörnchen, Callosciurus nigrovittatus, Malaiische Halbinsel, Java, Sumatra, Borneo, zahlreiche kleine Inseln Ohrfleckhörnchen, Callosciurus adamsi , nordwestl. Borneo
Mentawai-Hörnchen, Callosciurus melanogaster , Mentawai-Inseln Borneo-Schwarzbindenhörnchen, Callosciurus orestes , nordwestl. Borneo
Literatur: Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University

 

Das Sulawesi-Riesenhörnchen (Rubrisciurus rubriventer) wurde zunächst auch als Art der Echten Schönhörnchen beschrieben, wird aber seit den 1990ern meistens in eine eigene Gattung gestellt. Es lebt endemisch auf der indonesischen Insel. Mit einer Kopfrumpflänge von 25 cm ist es ziemlich groß, wenn auch eigentlich nicht so groß, um die Bezeichnung "Riesenhörnchen" zu verdienen. Es lebt in der Wipfelregion der Regenwälder der Insel.

Das Kloss-Hörnchen (Callosciurus notatus albescens) Sumatras wird manchmal als eigenständige Art angesehen, meistens aber als Unterart des Bananenhörnchens. Sulawesi-Riesenhörnchen

Das Sulawesi-Riesenhörnchen (Rubrisciurus rubriventer) wurde zunächst auch als Art der Echten Schönhörnchen beschrieben, wird aber seit den 1990ern meistens in eine eigene Gattung gestellt. Es lebt endemisch auf der indonesischen Insel. Mit einer Kopfrumpflänge von 25 cm ist es ziemlich groß, wenn auch eigentlich nicht so groß, um die Bezeichnung "Riesenhörnchen" zu verdienen. Es lebt in der Wipfelregion der Regenwälder der Insel.

 

 

 

Erdhörnchen

   

 

 

 

 

 

 

Systematik

Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Erdhörnchen
Tribus: Borstenhörnchen (Xerini) Protoxerini Echte Erdhörnchen (Marmotini)
Wissenschaftlicher Name
Xerinae

Murray, 1866 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

Die Erdhörnchen (Xerinae) sind eine Unterfamilie der Hörnchen (Sciuridae), zu der unter anderem Murmeltiere und Ziesel zählen.

Nicht alle Erdhörnchen leben am Boden, gerade innerhalb des in Afrika lebenden Tribus Protoxerini gibt es eine Reihe von Arten, die zum Teil Baumbewohner sind. Die Zusammengehörigkeit dieser Unterfamilie wurde erst vor kurzem erkannt, die folgende Systematik stammt von Michael Carleton und G. Musser (2005), die anhand morphologischer und molekulargenetischer Untersuchungen die Einteilung neu definiert haben: Erdhörnchen Wissenschaftliche Bezeichnung: Sciurinae.
Die Erdhörnchen und die Baumhörnchen haben sich, wie ihr Name schon andeutet, auf zwei ganz unterschiedliche Lebensräume spezialisiert: Die einen leben in unterirdischen Gangsystemen von teilweise großer Ausdehnung, die anderen führen ein Leben in den Baumkronen. Von der ersten Gruppe kennt der Laie vor allem die Präriehunde, die Murmeltiere und die Streifenhörnchen, während der Typ der baumbewohnenden Hörnchen durch unser einheimisches Eichhörnchen charakterisiert ist.

 

Allgemeine Merkmale.

 

Die Erd- und Baumhörnchen stellen den Großteil der Hörnchen. Ihre Füße tragen große Krallen, die ihnen beim Graben oder beim Klettern sehr nützlich sind. Sie haben ausgeprägte, scharfe Sinne; Auge und Gehör sind gut entwickelt. Manchem Naturbeobachter in den Alpen mögen die pfeifenden Laute der Murmeltiere vertraut sein, mit denen die auf Posten stehenden Tiere ihre Artgenossen warnen. Für die Präriehunde war ihr hundeähnliches Bellen sogar namengebend. Entsprechende Stimmäußerungen mit sozialer Bedeutung sind bei den bodenbewohnenden Hörnchen allgemein verbreitet.

Systematik

 Die größte Gruppe der baumbewohnenden Hörnchen ist in der Gattung Sciurus vereinigt. Neben dem Eichhörnchen gehören das Grauhörnchen und das Fuchshörnchen zu den bekanntesten Sciurus- Arten. Die prächtigsten Vertreter der baumgebundenen Hörnchen sind zweifellos die Schönhörnchen aus dem indomalaiischen Raum. Die größten Arten mit bis zu 50 cm Körperlänge finden wir unter den südasiatischen Riesenhörnchen. Weitere Vertreter der baumbewohnenden Hörnchen sind die Palmenhörnchen, die Zwerghörnchen, die Langnasenhörnchen und die Rotschenkelhörnchen.
Eine vermittelnde Stellung zwischen baum- und erdbewohnenden Hörnchen nehmen die Rothörnchen ein.
Weniger bekannte bodenbewohnende Hörnchen sind die Borstenhörnchen, die Streifenhörnchen und die Ziesel.


Unterfamilie Erdhörnchen (Xerinae)

Tribus Borstenhörnchen (Xerini)

Atlashörnchen (Atlantoxerus)
Afrikanische Borstenhörnchen (Xerus) Zieselmäuse (Spermophilopsis)

Tribus Protoxerini

Afrikanische Palmenhörnchen (Epixerus) Rotschenkelhörnchen (Funisciurus)
Sonnenhörnchen (Heliosciurus) Afrikanische Zwerghörnchen (Myosciurus)
Afrikanische Buschhörnchen (Paraxerus) Ölpalmenhörnchen (Protoxerus)

Tribus Echte Erdhörnchen (Marmotini)

Chinesische Rothörnchen (Sciurotamias) Ziesel (Spermophilus)
Antilopenziesel (Ammospermophilus) Präriehunde (Cynomys)
Murmeltiere (Marmota) Streifenhörnchen (Tamias)

 

 

 

 

Europäischer Ziesel

 

Systematik

Unterordnung:

Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)

Familie:

Hörnchen (Sciuridae)

Unterfamilie:

Erdhörnchen (Xerinae)

Tribus:

Echte Erdhörnchen (Marmotini)

Gattung:

Ziesel (Spermophilus)

Art:

Europäischer Ziesel

Wissenschaftlicher Name

Spermophilus citellus

Linnaeus1766) aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

Der oder (in Österreich) das Europäische Ziesel (Spermophilus citellus, auch Schlichtziesel genannt) ist ein bodenbewohnendes, meist Steppengebiete und Graslandschaften besiedelndes, gelegentlich aber auch in Städten auftauchendes, rattengroßes Nagetier aus der Familie der Hörnchen (Sciuridae). Er kommt heute nur noch in Österreich, im Erzgebirge (Wiederansiedlung), im südlichen Osteuropa, in der Türkei und in Teilen des Balkan vor.

Sein gelbgrauer Körper erreicht ohne Schwanz eine Länge von 18 bis 23 Zentimeter. Mit dem relativ langen und dicht behaarten Schwanz kommen noch 5,5 bis 7,5 Zentimeter hinzu. Es wiegt je nach Jahreszeit 200 bis 430 Gramm. Die Beine sind relativ kurz. Das oben gelbgraue Fell ist bei näherem Hinsehen mit weißgelben Tupfen bedeckt. Diese Flecken fehlen an den Körperseiten. Zur gelblicheren Bauchseite hin hellt sich das Fell etwas auf. Stirn und Scheitel sind etwas dunkler schattiert als die Rückenpartie. Die dunklen Augen werden von einem helleren Ring umrahmt. Im Winter erscheint das Fell aufgehellter und grauer gefärbt als im Sommer.

Europäische Ziesel leben in Erdbauen, die sie tagsüber verlassen, um auf Nahrungssuche zu gehen. Sie ernähren sich hauptsächlich von grünen Pflanzenteilen, Blüten und Samen, je nach Angebot ergänzen sie ihren Speiseplan mit Wurzeln, Knollen und Zwiebeln. Auch wirbellose Tiere wie Insekten und Regenwürmer werden nicht verschmäht. Im Spätsommer legen sie im Gegensatz zu anderen Zieselarten und Feldhamstern kaum Vorräte an, sondern intensivieren ihre Nahrungsaufnahme. Zusammen mit Änderungen in ihrem Stoffwechsel führt das zum Aufbau von körpereigenen Fettdepots. Wenn sie genügend Fettreserven gebildet haben, halten sie bis März oder April des nächsten Jahres einen mehrmonatigen Winterschlaf. Zieselweibchen sind meist nach ihrem ersten Winterschlaf geschlechtsreif und bringen pro Jahr 2 bis 10 Junge zur Welt.

Der Europäische Ziesel steht heute auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten.

 

 

 

 

Europäisches Eichhörnchen

Systematik

Ordnung:

Nagetiere (Rodentia)

Unterordnung:

Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)

Familie:

Hörnchen (Sciuridae)

Unterfamilie:

Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)

Tribus:

Baumhörnchen (Sciurini)

Gattung:

Europäisches Eichhörnchen

Wissenschaftlicher Name
Sciurus vulgaris

Linnaeus 1758 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

Das Europäische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris), auch Eichkätzchen oder Eichkater, ist ein Säugetier aus der Ordnung der Nagetiere (Rodentia). Es gehört zur Familie der Hörnchen (Sciuridae).

Merkmale 

Das Fell des Europäischen Eichhörnchens variiert von hellrot bis zu braunschwarz. Die Bauchseite dieses Tieres ist weiß. Das Europäische Eichhörnchen hat Haarbüschel, sogenannte Pinsel, an den spitzen Ohren, die im Winter sehr auffällig sind, da dann das Fell dichter und länger wird. Der buschige Schwanz dient beim Klettern und Springen als Balanciermittel und Steuerruder sowie bei der Balz als optisches Signal.

Es hat ein Gewicht von etwa 200 bis 400 Gramm. Die Körper- und Schwanzlänge betragen jeweils 15 bis 20 Zentimeter. Somit kann das Eichhörnchen bis zu 40 Zentimeter lang werden.

 

 

 

Eichhörnchen dunkle Variante

Lebensraum und Verbreitung

Die Eichhörnchen (Sciurus) bilden eine Gattung von Baumhörnchen (Sciurini). Es handelt sich um kleine Nagetiere mit einem buschigen Schwanz, die in vielen Ländern der Welt vorkommen. Das Verbreitungsgebiet umfasst ganz Europa vom Polarkreis bis zur Mittelmeerküste sowie Nord- und Ostasien bis nach Korea und in den Norden Chinas. Die in Mitteleuropa bekannteste Art ist das Europäische Eichhörnchen. Man trifft sie in Wäldern aller Art Europas, sie bevorzugen jedoch Wälder mit alten Baumbeständen. Während das Europäische Eichhörnchen in Mitteleuropa sehr häufig ist, steht es um die Art in jenen Ländern anders, in die das nordamerikanische Grauhörnchen eingeführt wurde. So ist es in England nahezu ausgestorben, nachdem sich das Grauhörnchen während des 20. Jahrhunderts explosiv über die Insel ausgebreitet hatte. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich in Italien ab, wobei eine Überschreitung der Alpen in den nächsten Jahrzehnten erwartet wird. Vermutlich verdanken die Eichhörnchen ihren Namen ursprünglich nicht der Eiche oder den Eicheln, sondern dem althochdeutschen „aig“, was so viel wie „sich schnell bewegen“ bedeutet . Die wissenschaftliche Bezeichnung „Sciurus“ setzt sich aus dem altgriechischen „skia“ (Schatten) und „oura“ (Schwanz) zusammen.

 

Lebensweise

Das Europäische Eichhörnchen hat eine einzelgängerische Lebensweise. Nur durch das reichhaltige Futterangebot in Parks verliert es seine Abneigung gegenüber seinen Artgenossen. Im Gewirr der Zweige und Äste benutzen sie regelrechte, nur für sie erkennbare Straßen, die sie zuvor mit Duftmarken gekennzeichnet haben. Da sich in ihrem Fell gerne diverse Parasiten einfinden, betreiben sie häufig eine ausgedehnte Fellpflege. Auch zu diesem Zweck ist bei den Eichhörnchen eine Art Staub- und Grasbad beliebt. Dazu dienen ihnen kleine Ansammlungen von vertrockneten Gräsern, Moosen und Flechten in staubigen Mulden oder abgestorbenen Baumstümpfen.

Nahrung

Zumeist suchen Eichhörnchen in Baumwipfeln ihre Nahrung. Sie besteht aus Nüssen, Baumsamen, Beeren, Rinden, Knospen, Insekten, Vogeleiern und  im Spätsommer aus Pilzen am Waldboden. Ihre Hauptnahrungssuche findet vor allem in den frühen Morgen- und Abendstunden statt. Zum Zernagen von vorher an den Zweigspitzen abgebissenen Fichtenzapfen suchen sie gern Baumstümpfe von abgesägten Bäumen auf, da sie dort für diese Geschicklichkeitsaufgabe zum Verspeisen der von ihnen begehrten kleinen Samenkörner einen gegenüber schwankenden Ästen viel standsicheren Ort finden. Diese Nahrungsaufnahmeorte der Eichhörnchen sind leicht an den typischen Nahrungsresten wie den abgenagten Fichtenzapfenspindeln und den verstreuten Deckschuppen zu erkennen. Da sie in ihrem Bau keine Vorratskammern anlegen, vergraben Eichhörnchen im Herbst Nahrung entweder im Boden, oft in der Nähe von Baumwurzeln, oder verstauen sie in Rindenspalten oder Astgabeln als Wintervorrat. Der Geruchssinn hilft, diese Wintervorräte wiederzufinden, die nach keinem planmäßigen Schema versteckt wurden. Manchmal steigen Eichhörnchen in Garagen und Schuppen ein, um dort nach Nahrung zu suchen.

Nester

Das Eichhörnchen baut sich in den Baumkronen aus Ästen und Zweigen mehrere rundliche, stabile Nester, so genannte „Kobel“ (ca. 50 cm Außendurchmesser, ca. 20 cm lichte Weite, innen); ein Hauptnest und mehrere Ausweichnester zum Schutz und zur Nahrungsaufnahme (Schattenkobel). Diese Nester werden mit Moos und Gras weich ausgepolstert. Die Eingänge zeigen meist nach unten. Eichhörnchen nutzen aber auch gerne Baumhöhlen und unbenutzte Dachböden.

Das Europäische Eichhörnchen hält nur eine Winterruhe, nicht wie andere Tiere Winterschlaf. Deshalb verlassen sie ihre Nester in dieser Zeit nur gelegentlich zur Nahrungssuche und man sieht sie dann oft am Boden, wo sie auch versuchen, ihre im Herbst versteckte Nahrung wiederzufinden. Bei Sturm und starkem Schneefall sowie bei nasskaltem Wetter verlassen sie ihr Nest nur bei großem Hunger. Sie können aber mehrere Tage ohne Nahrung ausharren.

 

Fortpflanzung

Das Europäische Eichhörnchen ist nach dem ersten Lebensjahr geschlechtsreif. Ihre Paarungszeit ist im ausgehenden Winter (Frühjahr), wobei das Männchen das Weibchen oftmals viele Tage kreuz und quer durch deren Gebiet jagt (Balz). Noch vor der Geburt vertreibt das Weibchen alle Männchen vom Nest. Ihre Tragzeit beträgt 38 Tage. Somit wirft das Weibchen zum ersten Mal im Frühjahr. Im Jahr wirft das Europäische Eichhörnchen ein- bis dreimal 2 bis 5 Junge.

Die Jungen kommen in Kobeln oder umgebauten Elsternestern zur Welt. Sie sind bei der Geburt nackt und blind (Nesthocker) und haben ein Gewicht von etwa 8,5 Gramm. Den jungen Eichhörnchen wächst nach ca. 15 Tagen der erste Haarflaum. Erst nach ca. vier Wochen öffnen sie die Augen und es wachsen die ersten Nagezähne. Sie sind insgesamt neun Wochen unter der Obhut ihrer Mutter. Danach verlassen sie zum ersten Mal selbstständig ihr Nest. Bei Gefahr reagieren die Mütter sehr schnell und tragen ihre Jungen im Maul in einen Ausweichkobel. Auf den ersten gemeinsamen Ausflügen mit der Mutter verständigen sie sich untereinander mit Quieklauten unterschiedlichster Lautstärke, wenn sie sich aus den Augen verlieren. Etwa 80 Prozent der Jungtiere überleben das erste Jahr nicht.

 

Natürliche Feinde

Zu den natürlichen Feinden des europäischen Eichhörnchens zählen vor allem einerseits Greifvögel wie der Habicht und andererseits Fressfeinde der Eichhörnchen sind in erster Linie Greifvögel und kleinere Raubtiere wie der Baummarder.

Europäische Eichhörnchen sind lebhaft, tagaktiv und können sechs bis sieben Jahre in der Wildnis bzw. zwölf Jahre in Gefangenschaft leben. Meistens sterben sie aber wohl vor dem vierten Lebensjahr

Mensch und Eichhörnchen

Die Pelze von Eichhörnchen werden auch zur Herstellung von Kleidungsstücken benutzt. Solche Pelze werden als Feh,Blacktail, Sobalsky, Telentka oder Teleutka bezeichnet. Rund 110 von ihnen sind für einen Pelzmantel nötig. Die Jagd auf Eichhörnchen zu Zwecken der Pelzgewinnung findet heute nur noch in Russland statt.

Eichhörnchen gelten in Deutschland gemäß der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) als geschützte Art.

Die weitaus meisten Arten leben dabei auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Nur drei der 28 Arten leben in der Alten Welt; sie sind über Europa, Vorder-, Nord- und Ostasien verbreitet.  

                                                            Gattung: Eichhörnchen (Sciurus)

Systematik  

Man unterscheidet 28 Arten, die auf sieben Untergattungen verteilt werden können:
Untergattung Tenes

Kaukasisches Eichhörnchen (S. anomalus), Kaukasus, Kleinasien, Palästina

Untergattung Sciurus  
Aberthörnchen (Sciurus aberti)
Aberthörnchen (Sciurus aberti)
Guyana-Hörnchen (Sciurus aestuans)
Venezolanisches Hörnchen (Sciurus flammifer)
Gelbkehlhörnchen (Sciurus gilvigularis)
Rotschwanzhörnchen (Sciurus granatensis)
Westliches Grauhörnchen (Sciurus griseus)
Bolivianisches Eichhörnchen (Sciurus ignitus)
Nordamazonisches Rothörnchen (Sciurus igniventris)
Kolumbianisches Eichhörnchen (Sciurus pucheranii)
Junin-Hörnchen (Sciurus pyrrhinus)
Richmonds Hörnchen (Sciurus richmondi)
Südamazonisches Rothörnchen (Sciurus spadiceus)
Guayaquil-Hörnchen (Sciurus stramineus)

Europäisches Eichhörnchen (S. vulgaris), Europa, Nordasien

Japanisches Eichhörnchen (S. lis), Japan

Grauhörnchen (S. carolinensis), östliches Nordamerika

Rotbauchhörnchen (S. aureogaster), südl. Mexiko, Guatemala

Collie-Hörnchen (S.colliaei), westl. Mexiko

Yucatan-Hörnchen (S. yucatanensis) ,Yucatan  

Bunthörnchen (S. variegatoides), Zentralamerika

Deppes Hörnchen (S. deppei), nördl. Zentralamerika

Fuchshörnchen (S. niger), zentrale und östliche USA, nordöstl. Mexiko

  Peters' Hörnchen (S. oculatus), Zentral-Mexiko

Allens Hörnchen (S. alleni), nordöstl. Mexiko
Mexikanisches Fuchshörnchen (S. nayaritensis), westl. Mexiko

Arizona-Grauhörnchen (S. arizonensis), Arizona, New Mexico

Untergattung Hesperosciurus

Westliches Grauhörnchen (S. griseus), westl. Nordamerika
Untergattung Otosciurus

   Alberthörnchen(S. aberti; mit der Unterart Kaibabhörnchen  S. a.    kaibabensis), südwestl. USA, nordwestl. Mexiko

Untergattung Guerlinguetus
Rotschwanzhörnchen (S. granatensis), Costa Rica, Panama,  

Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Trinidad

Richmonds Hörnchen (S. richmondi), Nicaragua  

Guyana-Hörnchen (S. aestuans), Venezuela, Guyana, Suriname,

Französisch-Guayana, Brasilien  

Gelbkehlhörnchen (S. gilvigularis), Venezuela, nördl. Brasilien

Bolivianisches Eichhörnchen (S. ignitus), westl. Südamerika
Kolumbianisches Eichhörnchen (S. pucheranii), kolumbianische Anden
Guayaquil-Hörnchen  (S. stramineus), Peru, Ecuador
Sanborns Hörnchen  (S. sanborni), Peru
Untergattung Hadrosciurus

Venezolanisches Hörnchen (S. flammifer), Venezuela

Junin-Hörnchen  (S. pyrrhinus), Peru

Untergattung Urosciurus

Nordamazonisches Rothörnchen  (S. igniventris), nördl. Südamerika

Südamazonisches Rothörnchen(  S. spadiceus), zentrales Südamerika
Die drei letztgenannten Untergattungen wurden manchmal auch in einer eigenen  Gattung Guerlinguetus ganz abgetrennt.
Literatur aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Ronald M. Nowak: Walker’s Mammals of the World. Johns Hopkins University 

 

 

 

Sie sind auf Seite E

weiter zu

A B C D F
G H K L M
N O P R S
Z W      
Zurück zur Übersicht aller Arten