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 Gleithörnchen

Systematik

Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (

Wissenschaftlicher Name

Pteromyini

Brandt 1855 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

Die Gleithörnchen (Pteromyini) sind ein Tribus der Hörnchen (Sciuridae). Zwischen ihren Vorder- und Hinterbeinen spannt sich eine Gleithaut, die wie ein Gleitschirm wirkt, wenn sie von einem Ast springen. Obwohl sie nicht wirklich fliegen können, werden sie auch Flughörnchen genannt.

Merkmale

Die Gleithaut wird an der Handwurzel von einem sichelförmigen Knochen gespannt; von hier reicht sie zum Fußgelenk des Hinterbeins. Der Schwanz ist immer lang, breit und buschig und dient als Steuer. Auf diese Weise können Gleithörnchen Strecken von bis zu 50 m zurücklegen. Bei den Riesengleithörnchen wurden im Einzelfall und unter günstigen Bedingungen sogar 450 m gemessen. Vor der Landung drehen Gleithörnchen ihre Körperachse, so dass sie senkrecht zum Boden stehen und mit Hilfe der weit gespreizten Gleithaut abbremsen. Mit weit gekrümmtem Körper und abstehendem Schwanz landen die Gleithörnchen mit allen Vieren auf der Unterlage, die ihr Ziel ist. Gleithörnchen können mit Hilfe ihres Schwanzes sogar im Flug die Richtung ändern.

Die Gleitfähigkeit hat sich unter den Säugetieren mehrmals unabhängig voneinander entwickelt. Es gibt weitere Gruppen gleitfähiger Tiere, die mit den Gleithörnchen nicht verwandt sind. Zu diesen Tieren, die in konvergenter Evolution ganz ähnliche Lebensweisen wie die Gleithörnchen entwickelt haben, zählen die Gleitbeutler, die Zwerggleitbeutler, die Riesengleitbeutler, die Riesengleiter und die Dornschwanzhörnchen.

Alle Gleithörnchen haben kräftige Krallen, die sie zum sicheren Klettern befähigen. Sie haben an den Vorderbeinen vier und an den Hinterbeinen fünf Zehen. Der Kopf ist rund und niemals spitz zulaufend. Die großen Augen zeugen von der nachtaktiven Lebensweise.

Lebensweise

Gleithörnchen sind Waldbewohner. Man trifft sie niemals in offenen Landschaften, da sie hier ihre Gleitfähigkeit nicht ausnutzen könnten. Meistens sind sie dämmerungs- und nachtaktiv. Sie klettern rasch in den Bäumen, können aber keine weiten Sprünge wie die Baumhörnchen vollführen; auch am Boden sind sie sehr ungelenk, da die Gleithaut bei den Bewegungen behindert. Die Nahrung besteht wie auch bei anderen Hörnchen aus Nüssen und Früchten, nebenbei werden auch Insekten gefressen.

Ein Nest wird meistens in einer Baumhöhle, gelegentlich auch im Geäst gebaut. In diesem Nest schlafen sie und ziehen ihre Jungen auf. Die Lebensdauer kann bei manchen Arten 13 Jahre betragen, ist aber meistens kürzer. Durch ihre Gleitfähigkeit gelingt es Gleithörnchen oft, Baumbewohnenden Räubern wie Mardern zu entkommen, allerdings sind sie gegenüber Greifvögeln und Eulen im Nachteil. In Südostasien hat sich die Maskeneule regelrecht auf die Jagd auf Gleithörnchen spezialisiert.

Verbreitung

Obwohl Gleithörnchen auch in Nordamerika, Europa und Nordasien leben, liegt der Schwerpunkt ihres Verbreitungsgebiets eindeutig auf Ost- und Südostasien. Vor allem in der indonesischen Inselwelt gibt es einen bemerkenswerten Artenreichtum; viele dieser Arten sind kaum erforscht.

Systematik

Externe Systematik

Die Zugehörigkeit der Gleithörnchen zur Familie der Hörnchen ist unbestritten. In älteren Systematiken wurden sie als Unterfamilie geführt, in der sie allen anderen Hörnchen gegenübergestellt wurden, die als Sammelgruppe der „Erd- und Baumhörnchen“ (Sciurinae) vereint werden. Während selbst manche Kladistker es lange für möglich hielten, dass beide Taxa monophyletische Schwestergruppen seien, wurde dies von anderen bezweifelt.

Steppan, Storz und Hoffmann kamen 2003 in ihren DNA-Analysen zu dem Schluss, dass die Erd- und Baumhörnchen ein paraphyletisches Taxon seien und die Gleithörnchen aus diesen hervorgegangen sein müssten. Gleithörnchen und Baumhörnchen (einschließlich der Rothörnchen) bilden ihren Untersuchungen zufolge eine gemeinsame Klade; hierin sind die Gleithörnchen die Schwestergruppe der Baumhörnchen. Die Monophylie der Gleithörnchen wurde in der Studie belegt.

Interne Systematik

 

    Nördliches Gleithörnchen (Glaucomys sabrinus)

 

  Die folgenden Gattungen werden unterschieden:

Riesengleithörnchen (Petaurista)

Namdapha-Gleithörnchen (Biswamoyopterus)

Schwarze Gleithörnchen (Aeromys)
Felsgleithörnchen (Eupetaurus)
Echte Gleithörnchen (Pteromys)

Neuweltliche Gleithörnchen (Glaucomys)

Kaschmir-Gleithörnchen (Eoglaucomys)

Pfeilschwanz-Gleithörnchen (Hylopetes)

Zwerggleithörnchen (Petinomys)

Furchenzahn-Gleithörnchen (Aeretes)

Komplexzahn-Gleithörnchen (Trogopterus)

Haarfuß-Gleithörnchen (Belomys)

Rauchgraues Gleithörnchen (Pteromyscus)

Kleinstgleithörnchen (Petaurillus)

Horsfield-Gleithörnchen (Iomys)

 

Die Beziehungen der Gattungen untereinander waren weitgehend unbekannt, bis Thorington, Pitassy und Jansa 2002 ihre umfangreichen phylogenetischen Analysen veröffentlichten. Nach dieser Untersuchung lassen sich die Gleithörnchen in vier Kladen gruppieren, die als Trogopterus-Gruppe, Petaurista-Gruppe, Hylopetes-Petinomys-Gruppe und Glaucomys - Gruppe benannt wurden

Die Gattung Biswamoyopterus wurde in die Untersuchungen nicht einbezogen, so dass ihre Stellung in diesem System unklar ist.

Fossilgeschichte

Die älteste fossile Gleithörnchen-Gattung Oligopetes lebte bereits im frühen Oligozän in Europa. Allerdings wurde dieser Fund nur aufgrund dentaler Merkmale den Gleithörnchen zugeordnet, so dass manche Paläontologen anzweifeln, ob es sich tatsächlich um ein echtes Gleithörnchen gehandelt hat.

Zweifelsfrei belegt sind Gleithörnchen seit dem Miozän aus Eurasien und Nordamerika.

   Ausgestorbene Gattungen der Gleithörnchen sind:  

Petauristodon, Miozän, Nordamerika

Miopetaurista, Miozän bis Pliozän, Nordamerika und Eurasien
Aliveria, Miozän, Europa  
Shuanggouia, Miozän, Asien

Blackia, Miozän bis Pliozän, Europa und Nordamerika

Forsythia, Miozän, Europa

Albanensis, Miozän, Eurasien
Meinia, Miozän, Asien
Pliopetaurista, Miozän bis Pleistozän, Eurasien

Pliosciuropterus, Miozän bis Pliozän, Europa

Parapetaurista, Miozän, Asien

Petauria, Pleistozän, Europa

 

Daneben sind auch manche der rezenten Gattungen fossil nachgewiesen. Die älteste der heute lebenden Gattungen scheint Hylopetes zu sein, die seit dem Miozän in Asien nachgewiesen ist. Die Gattung der Echten Gleithörnchen ist fossil seit dem Pliozän bekannt.

Nomenklatur

Der gültige wissenschaftliche Name der Gleithörnchen ist Pteromyini. Gelegentlich trifft man auch auf die Bezeichnung Petauristinae. Diese wurde in den 1940ern geprägt, als man Pteromys für ein Synonym von Petaurista hielt und so folgerichtig die ganze Gruppe umbenannte. Inzwischen besteht kein Zweifel mehr an der Gültigkeit des Namens Pteromys, so dass der von Johann Friedrich von Brandt geprägte Name Pteromyini verwendet werden sollte.

 
Gleitfliegende Säugetiere finden sich in vier verschiedenen Familien aus drei verschiedenen Ordnungen, und zwar bei den Dornschwanzhörnchen (Anomaluridae) und den eigentlichen Hörnchen (Sciuridae) aus der Ordnung der Nagetiere (Rodentia), bei den Gleitfliegern (Cynocephalidae) aus der Ordnung der Riesengleiter (Dermoptera) und bei den Gleitbeutlern (Petauridae) aus der Ordnung der Beuteltiere (Marsupialia).

Die meisten dieser gleitfliegenden Säugetiere sind in tropischen und subtropischen Wäldern beheimatet. Ein paar wenige kommen aber auch in Wäldern der gemäßigten Klimazonen vor. Zu letzteren gehört das Gewöhnliche Gleithörnchen (Pteromys volans), von dem hier die Rede sein soll.

Von Erd-, Baum- und Gleithörnchen

Die Familie der Hörnchen ist mit ungefähr 270 Arten eine sehr umfangreiche und weitverbreitete Säugetierfamilie. Mitglieder der Familie sind die Baumlebenden Eichhörnchen und Riesenhörnchen ebenso wie die Bodenlebenden Murmeltiere und Präriehunde. Außerdem gehören zur Familie etwa 37 Arten von Gleithörnchen. Sie werden in einer eigenen Unterfamilie namens Petauristinae von den Erd- und Baumhörnchen (Sciurinae) abgetrennt.

In der Größe variieren die Gleithörnchen vom Waldmausgrossen Malaiischen Zwerggleithörnchen (Petaurillus kinlochii), dessen Heimat die Malaiische Halbinsel ist und das eine Kopfrumpflänge von weniger als 9 Zentimetern und ein Gewicht von unter 50 Gramm aufweist, bis hin zum Katzengrossen Taguan (Petaurista petaurista), welcher in Südostasien vorkommt und eine Kopfrumpflänge von gegen 60 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 2,5 Kilogramm erreicht.

Die Unterfamilie der Gleithörnchen wird gewöhnlich in 14 Gattungen gegliedert. Davon sind die meisten, nämlich 12, in Süd-, Südost- und Ostasien beheimatet. Nur 1 Gattung (Pteromys; mit 2 Arten) ist im nördlichen Eurasien zu Hause, und ebenfalls nur 1 Gattung (Glaucomys; mit 2 Arten) kommt in Nordamerika vor.

Von den beiden eurasischen Gleithörnchen hat das eine ein sehr kleines, das andere dagegen ein riesenhaftes Verbreitungsgebiet: Das Japanische Gleithörnchen (Pteromys momonga) findet sich lediglich auf den beiden zentraljapanischen Inseln Honshu und Kyushu. Das Gewöhnliche Gleithörnchen kommt hingegen vom Baltikum und Finnland im Westen über die gesamte Nadelwaldzone («Taiga») Eurasiens bis zur koreanischen Halbinsel, der russischen Insel Sachalin und der nordjapanischen Insel Hokkaido im Osten vor.

Einem «fliegenden Teppich» gleich

Das Gewöhnliche Gleithörnchen ist ein ungefähr Goldhamstergrossees Tier mit großen schwarzen Augen und einem dicken, weichen Fell. Die Kopfrumpflänge erwachsener Tiere beträgt gewöhnlich zwischen 14 und 20 Zentimetern, die Schwanzlänge zwischen 9 und 14 Zentimetern, und das Gewicht schwankt zumeist zwischen 90 und 170 Gramm.

Das auffälligste Körpermerkmal der Art ist sicherlich die Flughaut seitlich am Körper. Sie ist voll behaart und erstreckt sich beiderseits des Leibs vom Handgelenk der Vordergliedmassen bis zum Fußgelenk der Hintergliedmassen. Von der Handwurzel geht zudem ein Knorpelstab aus, der den seitlichen Vorderrand der Gleithaut versteift und zusätzlich spreizt.

Wenn das Gewöhnliche Gleithörnchen wie die meisten Baumlebenden Hörnchen «quecksilbrig» im Geäst der Bäume umherläuft, -klettert und -springt, liegt die sehr elastische Flughaut entspannt den Flanken an. Will es jedoch einen Baum erreichen, der außerhalb seiner üblichen Sprungweite liegt, so klettert es flink an eine höhergelegene Stelle und wirft sich mit einem kräftigen Satz in die Luft, wobei es Arme und Beine weit von sich streckt. Dadurch breitet es seine Flughaut aus und segelt zielsicher durch die Luft zum angepeilten Baum. Dort angekommen, klettert es sofort wieder am Stamm empor und verschwindet im Geäst.

Wirkt das Gleithörnchen mit angelegter Flughaut ziemlich rundlich, so verliert es beim Absprung jede körperliche Dicke; es wird dann gewissermaßen zum flachen «fliegenden Teppich». Durch Änderungen der Arm- und Beinstellung und unter Zuhilfenahme des langen, buschigen Schwanzes vermag das Gleithörnchen seine Flugbahn bemerkenswert gut zu beeinflussen. Mühelos kann es Kurven fliegen, um Hindernissen auszuweichen. Ja es ist sogar imstande, mitten im Gleitflug rechtwinklig abzuschwenken, um auf einem anderen Baum zu landen als dem ursprünglich vorgesehenen.

Um zu landen, was gewöhnlich an einem senkrechten Stamm unterhalb der Krone erfolgt, hebt das Gleithörnchen den Schwanz und die Arme an und richtet auf diese Weise seinen Körper in der Luft fast senkrecht auf. Dies bremst die Gleitgeschwindigkeit stark ab und ermöglicht dem Tier eine sanfte Landung mit dem Kopf nach oben.

Neuere Studien haben gezeigt, dass sich das Verhältnis der horizontal zurückgelegten Strecke zum Höhenverlust zwischen 1 und 3 bewegt. Mit anderen Worten kann das Gleithörnchen bis zu dreimal so weit horizontal gleiten, wie es an Höhe verliert. Strecken von 10 bis 50 Metern scheinen beim Gewöhnlichen Gleithörnchen üblich zu sein. Bei grösseren Arten sind sogar schon Gleitstrecken von bis zu 400 Metern beobachtet worden.


Erst nach Sonnenuntergang munter

Das Gewöhnliche Gleithörnchen ist ein strikt Baumlebendes Waldtier, und seine Fähigkeit, Lücken im Geäst oder lichte Stellen im Wald auf dem direkten Luftweg zu überbrücken, bietet ihm wesentliche Überlebensvorteile: Zum einen kann es alle Winkel und damit sämtliche Nahrungsquellen in seinem Wohngebiet erreichen, ohne jemals auf den Boden hinuntersteigen zu müssen. Dies hilft, Energie zu sparen. Zum anderen kann es sich auf gleitfliegende Weise geschickt vor seinen ärgsten Fressfeinden, den Mardern, in Sicherheit bringen.

Leider ist es ein seltenes Glück, die spektakulären Sprünge des Gewöhnlichen Gleithörnchens in freier Wildbahn beobachten zu können. Denn wie alle Gleithörnchen, aber im Gegensatz zu den Erd- und Baumhörnchen, welche grossenteils am Tag rege sind, ist es mehrheitlich in der Dämmerung und nachts unterwegs. Den Tag verbringt es in einem Kugelnest aus Flechten und Moosen, das zumeist in einer ehemaligen Spechthöhle untergebracht ist, manchmal aber auch frei in einem Fichtenwipfel liegt. Erst nach Sonnenuntergang wird es munter und beginnt dann, in den Baumwipfeln umherzulaufen und nach Nahrung zu suchen.

Die Kost des Gewöhnlichen Gleithörnchens setzt sich zur Hauptsache aus pflanzlichen Stoffen zusammen. Je nach lokalem und saisonalem Angebot spielen Nüsse, Samen, Beeren, Knospen, Blüten und junge Blätter, aber auch Koniferennadeln und Rinde eine unterschiedlich große Rolle. Hin und wieder scheint das wendige Hörnchen auch Insekten zu verspeisen und Eier in Vogelnestern anzuknabbern. Im Herbst pflegt es im übrigen, in Baumhöhlen größere Vorräte aus Nüssen und Samen anzulegen. Solche Futterreserven sind wichtig, weil es selbst im Norden seines Verbreitungsgebiets keinen Winterschlaf hält.

Unterentwickelter Nachwuchs

Nach einer Tragzeit von fünf bis sechs Wochen bringt das weibliche Gleithörnchen jeweils im Frühling in seinem Schlafnest zwei bis vier Junge zur Welt und kümmert sich in der Folge allein um sie, denn das Männchen will von Vaterpflichten nichts wissen.

Die Jungen sind bei der Geburt erstaunlich «unterentwickelt»: Sie sind völlig nackt, ihre Augen sind fest verschlossen, und sie wiegen lediglich etwa fünf Gramm. Immerhin ist ihre Flughaut bereits erkennbar! Nach etwa einer Woche erscheinen die ersten Haare des Fells, und nach etwa zweieinhalb Wochen ist das Haarkleid vollständig vorhanden, doch erst nach viereinhalb Wochen öffnen sich die Augen. Im Alter von etwa sechs Wochen beginnen die Jungen, das Nest zu verlassen, um die nähere Umgebung zu erkunden und feste Nahrung zu sich zu nehmen. Ungefähr in diesem Alter werden sie von ihrer Mutter auch entwöhnt, doch bleiben sie noch geraume Zeit, in manchen Fällen bis in den Winter, mit ihr zusammen.

Eigentümlich ist im Verhalten des Gewöhnlichen Gleithörnchens eine «baumweise» Vergesellschaftung: Oft finden sich nämlich außerhalb der Fortpflanzungszeit auf einem einzigen Baum mehrere erwachsene Tiere, die stets dem gleichen Geschlecht angehören. Dahingegen scheinen die erwachsenen Gleithörnchen im Winterhalbjahr meistens paarweise eine Baumhöhle zu bewohnen. Diese Beobachtungen zeigen, dass die Gesellschaftsstruktur der Art komplexer ist, als man früher dachte; noch fehlen aber Studien, welche Klarheit hierüber schaffen.

Gefährdete Waldheimat

In freier Wildbahn muss sich das Gewöhnliche Gleithörnchen vor diversen Fressfeinden in acht nehmen. Zu nennen sind besonders der Baummarder (Martes martes) und der Zobel (Martes zibellina), ferner der Uhu (Bubo bubo), der Bartkauz (Strix nebulosa) und weitere Eulenarten sowie unter Umständen (in der Dämmerung) der Habicht (Accipenser gentilis). Im übrigen wird dem kleinen Hörnchen besonders in Sibirien vom Menschen eifrig nachgestellt, und zwar wegen seines prächtigen Pelzes, der unter dem Namen «Molenda» in den Handel kommt und meistens zu Besätzen verarbeitet wird.

Weder Marder und Eulen noch Fallensteller und Jäger können allerdings den Fortbestand des weitverbreiteten Gleithörnchens ernstlich gefährden. Langfristig viel einschneidender wirkt sich die zunehmende, auf verschiedene Ursachen zurückzuführende Zerstörung seiner Waldheimat aus: Zwar bildet die Nadelwaldregion der Taiga noch immer das grösste zusammenhängende Waldgebiet der Erde. Doch leider sind diese Nadelwälder heute ebenso von der Zerstörung bedroht wie die tropischen Regenwälder: Für die Gewinnung von Bau- und Brennholz wurden bereits grosse Teile der Taiga vollständig entwaldet. Und es gibt Hinweise darauf, dass jetzt, aufgrund der enormen politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen im Osten, die Rodungen in der Taiga noch ausgeweitet werden sollen. Nachdenklich stimmen ferner Pläne, wonach einige der großen sibirischen Flüsse umgeleitet werden sollen, um die Trockensteppen der zentralasiatischen GUS-Staaten zu bewässern. Es besteht kein Zweifel, dass dies verheerende Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem der Taiga haben würde.

In dichter besiedelten und stärker industrialisierten Regionen der eurasischen Nadelwaldzone, so etwa im Baltikum, erwächst der Waldheimat des Gewöhnlichen Gleithörnchens eine zusätzliche Gefahr, die zwar weniger offensichtlich, weil schleichend, aber deshalb nicht minder bedrohlich ist. Gemeint ist die allmähliche Verminderung des Gesundheitszustands der Wälder durch die vom Menschen in die Umwelt abgegebenen Schadstoffe aller Art. Das Phänomen des «Waldsterbens» ist nicht nur in West- und Mitteleuropa, sondern auch in Osteuropa eine traurige Realität - und führt unweigerlich zum Verlust oder doch zur massiven Schädigung weiter Waldstriche.

«Wappentier» der estnischen Naturschützer in Estland, dem Ausgabeland der vorliegenden Briefmarken, steht das Gewöhnliche Gleithörnchen heute auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Im übrigen wurde es vom Estnischen Naturschutzfonds zu seinem «Wappentier» erklärt, weil es die höchst interessante, aber leider immer stärker bedrängte Tierwelt Nordosteuropas treffend symbolisiert.

In der Tat ist die Situation des kleinen Waldtiers alles andere als erfreulich: Estland verfügt zwar über mehrere Naturschutzgebiete, doch liegen die meisten davon in Sumpfgebieten und enthalten daher keine hochwüchsigen, geschlossenen Wälder, wie sie das Gewöhnliche Gleithörnchen als Lebensraum benötigt. Nur in wenigen Reservaten findet die Art günstige Lebensbedingungen. Erschwerend kommt seit den tiefgreifenden politischen Veränderungen im Land hinzu, dass große Teile des vormals verstaatlichten Landes reprivatisiert werden sollen, was die Zukunft mancher Schutzgebiete sehr unsicher macht.

Es bleibt zu hoffen, dass die Esten in ihrem Bestreben, endlich den lang ersehnten wirtschaftlichen Aufschwung im Land herbeizuführen, ihre Verantwortung für die Erhaltung der heimischen Fauna und Flora nicht außer acht lassen. Und es ist ferner zu hoffen, dass es in naher Zukunft europaweit gelingt, dem beängstigenden, grenzüberschreitenden Phänomen des Waldsterbens endlich durch die generelle Eindämmung des Schadstoffausstoßes Einhalt zu gebieten. Das Überleben des Gewöhnlichen Gleithörnchens und vieler weiterer einzigartiger Vertreter der nordosteuropäischen Tier- und Pflanzenwelt hängt davon ab.

Literatur

Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999. Malcolm C. McKenna, Susan K. Bell: Classification of Mammals - Above the Species Level. Columbia University Bernhard Grzimek: Grzimeks Tierleben. Bd 11. Säugetiere 2. Bechtermünz, Augsburg 2000. Scott Steppan, Brian Storz, Robert Hoffmann: Nuclear DNA phylogeny of the squirrels (Mammalia: Rodentia) and the evolution of arboreality from c-myc and RAG1. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Academic Press, San Diego CA 30.2004, 703–719. Richard Thorington, Dian Pitassy, Sharon Jansa: Phylogenies of Flying Squirrels (Pteromyinae). In: Journal of Mammalian Evolution. Plenum Press, New York NY 9.2002, 1/2, 99-135. Michael D. Carleton, Guy G. Musser: Order Rodentia. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. Johns Hopkins University

 

Haarfuß -Gleithörnchen

 

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Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (Pteromyini)
Gattung: Belomys
Art: Haarfuß-Gleithörnchen
Wissenschaftlicher Name
Belomys pearsoni

Gray 1842) Literatur  Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World.Johns Hopkins University Press, 1999 I aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

 

Das Haarfuß-Gleithörnchen (Belomys pearsoni) ist eine asiatische Art der Gleithörnchen. Es ist vom östlichen Himalaya  über die Bergländer Südostasiens und Südchinas bis nach Taiwan verbreitet. Trotz des großen Verbreitungsgebiets ist es nirgendwo häufig und eher inselartig in verstreuten Regionen beheimatet. Es lebt in Höhen zwischen 1500 und 2400 m.  Die Farbe des Fells ist oberseits rötlichbraun und unterseits weißlich. Namengebend sind die langen Haare an den Füßen, die selbst die Krallen bedecken und vor der Kälte in großen Höhen schützen. Die Kopfrumpflänge
beträgt etwa 22 cm, hinzu kommen 13 cm Schwanz.

Manche Zoologen ordnen dieses Hörnchen zusammen mit dem Komplexzahn-Gleithörnchen in die Gattung
Trogopterus ein; ziemlich gesichert ist, dass beide Arten eng miteinander verwandt sind.

 

 

Horsfield -Gleithörnchen

 

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Trotz das div. Personen dieses Tier und dessen Lebensweise genau beschreiben findet man seltsamerweise keine Bilder.

Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (Pteromyini)
Gattung: Horsfield-Gleithörnchen
Wissenschaftlicher Name
Iomys
Thomas 1908 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

Michael Rogers Oldfield Thomas  war ein britischer Zoologe. Thomas arbeitete am Natural  History  Museum im Bereich der Säugetiere, von denen er etwa 2000 Arten und Unterarten erstmals beschrieb.Er begann 1876 am Museum zu arbeiten und wechselte 1878 in die Zoologische Abteilung. 1891 heirate er eine vermögende Erbin. Deren finanzielle Mittel ermöglichten es Thomas für das Museum eine große Anzahl von Säugetier-Sammelstücken zu erwerben, die er nach und nach beschrieb.

 

Die Horsfield-Gleithörnchen (Iomys) sind eine in Südostasien verbreitete Gattung der Gleithörnchen.

 

Zwei Arten werden in diese Gattung gezählt:

 

Horsfield-Gleithörnchen, Iomys horsfieldii (Waterhouse 1838), Malaiische Halbinsel, Java, Sumatra, Borneo

Mentawai-Gleithörnchen, Iomys sipora Chasen & Kloss  1928, Mentawai -Inseln

 

Das eigentliche Horsfield-Gleithörnchen ist die wesentlich weiter verbreitete und bekanntere Art. Es ist auch als Javanisches Gleithörnchen bekannt, was aber dem Umfang seines Verbreitungsgebiets nicht gerecht wird. Sein Fell ist oberseits rotbraun und unterseits gräulich gefärbt. Manchmal hat die Bauchregion einen orangefarbenen Schimmer. Die Kopfrumpflänge beträgt 20 cm, hinzu kommen 18 cm Schwanz.

Dagegen ist das Mentawai-Gleithörnchen auf zwei der Mentawai-Inseln, die der Küste Sumatras vorgelagert sind, beschränkt. Wegen seines kleinen Verbreiungsgebiets wird es von der IUCN im Status gefährdet geführt.

Literatur: Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins Unive

 

Pfeilschwanz-Gleithörnchen  

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Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (Pteromyini)
Gattung: Pfeilschwanz-Gleithörnchen

Wissenschaftlicher Name

Hylopetes

 Thomas 1908      aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

Die Pfeilschwanz- Gleithörnchen (Hylopetes) sind eine artenreich in Südasien verbreitete Gattung der Gleithörnchen. Benannt sind sie nach der charakteristischen Form ihres Schwanzes, der sich nach hinten noch einmal verbreitert und spitz zuläuft. Zwischen den Arten bestehen erhebliche Unterschiede in Größe und Fellfarbe. Die Kopfrumpflänge reicht von 11 bis 33 cm, hinzu kommen 8 bis 29 cm Schwanz.   

Obwohl es gelegentlich Unstimmigkeiten über die Zusammensetzung der Gattung gibt, werden meistens die folgenden acht Arten hierher gerechnet:

Rotwangen-Gleithörnchen, Hylopetes spadiceus (Blyth 1847), südostasiatisches Festland, Sumatra, Borneo
Grauwangen-Gleithörnchen, Hylopetes lepidus (Horsfield 1823), Malaiische Halbinsel, Java, Sumatra, Borneo

Sipura-Gleithörnchen, Hylopetes sipora Chasen 1940, Sipura (eine der Mentawai-Inseln)

Schwarzweiß-Gleithörnchen, Hylopetes alboniger (Hodgson 1836), Himalaya, nördl. Südostasien, Yunnan, Hainan
Palawan-Gleithörnchen, Hylopetes nigripes (Thomas 1893), Palawan
Phayre-Gleithörnchen, Hylopetes phayrei (Blyth 1859), Südostasien, südöstl. China, Hainan
Bartel-Gleithörnchen, Hylopetes bartelsi (Chasen 1939), Java
Sumatra-Gleithörnchen, Hylopetes winstoni (Sody 1949), Sumatra

 

Oft wird auch das Kaschmir-Gleithörnchen dieser Gattung zugerechnet. Bei manchen Arten besteht Uneinigkeit, ob sie nicht eher den Gattungen Petinomys oder Iomys zuzurechnen sind. Zudem wird manchmal eine weitere Spezies Hylopetes electilis von der Insel Hainan beschrieben, die in obiger Auflistung im Phayre -Gleithörnchen aufgeht.

Das Grauwangen-Gleithörnchen ist die kleinste Art der Gattung, das Rotwangen-Gleithörnchen die größte. Ersteres ist bekannt dafür, dass es Schutz im Inneren von Kokosnüssen sucht, die von anderen Hörnchen oder von ihm selbst aufgenagt und leergefressen wurden. Das Grauwangen-Gleithörnchen kann Strecken von bis zu 135 m im Gleitflug zurücklegen. Es wurde sogar dabei beobachtet, dass es bei sehr kurzen Gleitstrecken (bis maximal 6 m) an Höhe gewinnen kann.

Drei Arten der Pfeilschwanz-Gleithörnchen werden zur Zeit von der IUCN in der Roten Liste geführt. Das Sumatra-Gleithörnchen steht im Status "stark bedroht". Über diese Art ist fast nichts bekannt, da sie seit der Erstbeschreibung 1949 nicht wiedergefunden wurde; das bedeutet, der Holotyp ist das einzige bekannte Exemplar geblieben. Das Gleiche gilt für das Sipora -Gleithörnchen; dennoch steht es nur im Status "bedroht", da die ausbleibende Wiederentdeckung auch mit der Abgelegenheit der Insel Sipora zusammenhängen mag. Ebenfalls bedroht ist das Schwarzweiß-Gleithörnchen, das durch Waldzerstörungen binnen zehn Jahren 50 % seines Habitats verloren hat.

 

Kaschmir-Gleithörnchen  

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Trotz das div. Personen dieses Tier und dessen Lebensweise genau beschreiben findet man seltsamerweise keine Bilder.

Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (Pteromyini)
Gattung: Eoglaucomys
Art: Kaschmir-Gleithörnchen
Wissenschaftlicher Name
Eoglaucomys fimbriatus
Gray 1837) aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

 

Das Kaschmir-Gleithörnchen (Eoglaucomys fimbriatus) ist ein Gleithörnchen des Himalaya. Es wird vor allem im Kaschmir gefunden, aber auch in angrenzenden Teilen Afghanistans und Pakistans. Traditionell wird es meistens
in die Gattung der Pfeilschwanz-Gleithörnchen gestellt. Thorington begründete 1996, warum das Kaschmir-Gleithörnchen die Stellung in einer eigenen Gattung verdiene. In diese Argumentation wurden die Bezahnung, der Penisknochen und die Handwurzelknochen wegen ihrer Andersartigkeiten einbezogen.

Das Kaschmir-Gleithörnchen hat eine Kopfrumpflänge von 30 cm, hinzu kommt ein etwa ebenso langer Schwanz.
Das Fell ist oberseits dunkelgrau und unterseits weißlich gefärbt. Der Schwanz hat eine auffällige schwarze Spitze.
Die Gestalt gleicht weitgehend einem Pfeilschwanz-Gleithörnchen.

Der Lebensraum des Kaschmir-Gleithörnchens sind Nadelwälder des nordwestlichen Himalaya in Höhen zwischen1800 und 3600 m. Der wichtigste Feind dieses Hörnchens ist der Charsa, eine Marderart.

Eine weitere Spezies, Eoglaucomys baberi, wurde von Thorington nicht anerkannt und als Variante des Kaschmir-Gleithörnchens angesehen.

Literatur: Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 R.W. Thorington & al.: Validity of three genera of flying squirrels: Eoglaucomys, Glaucomys and Hylopetes in: Journal of Mammalogy 1996

   

Kleinstgleithörnchen  

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Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (Pteromyini)
Gattung: Kleinstgleithörnchen
Wissenschaftlicher Name
Petaurillus
Thomas 1908 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

 

Die Kleinstgleithörnchen (Petaurillus) sind eine in Malaysia verbreitete Gattung der Gleithörnchen. Es handelt sich hierbei um die kleinsten aller Gleithörnchen. Verbreiteter für diese Gattung ist eigentlich der Name "Zwerggleithörnchen", der aber synonym zur Gattung Petinomys ist.

 

Drei Arten werden unterschieden:

Hoses Kleinstgleithörnchen, Petaurillus hosei  nördl. Borneo Emilias Kleinstgleithörnchen, Petaurillus emiliae, nördl. BorneoSelangor-Kleinstgleithörnchen, Petaurillus kinlochii (Robinson & Kloss 1911), Malaiische Halbinsel

Emilias Kleinstgleithörnchen ist mit einer Kopfrumpflänge von 7 cm und einer Schwanzlänge von 6 cm das kleinste Gleithörnchen. Die anderen Arten sind nur unwesentlich größer. Alle Arten bewohnen dichte Regenwälder und sind wenig erforscht.

 

 

Literatur: Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 

 

 

 

Komplexzahn-Gleithörnchen  

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Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (Pteromyini)
Gattung: Trogopterus
Art: Komplexzahn-Gleithörnchen
Wissenschaftlicher Name
Trogopterus xanthipes
Milne Edwards 1876) Literatur Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

 

Das Komplexzahn-Gleithörnchen (Trogopterus xanthipes) ist ein in China verbreitetes Gleithörnchen.

Seinen eigenartigen Namen hat es von der Bezahnung, die von der anderer Gleithörnchen abweicht.

Äußerlich ist es allerdings vom Aussehen anderer Gleithörnchen wenig verschieden; das auffälligste Merkmal sind die schwarzen Haarbüschel an der Ohrbasis. Das Fell ist oberseits graubraun und unterseits weiß. Das Gesicht und der Schwanz haben einen rötlichen Schimmer. Die Kopfrumpflänge beträgt etwa 30 cm, hinzu kommt ein fast ebenso langer Schwanz.

 

Beheimatet sind Komplexzahn-Gleithörnchen in den chinesischen Provinzen Hubei,Hunan.Guizhou,Sichuan und Yunnan Hier bauen sie ihre Nester in Klippen und Felsspalten, die im Schnitt 30 m über dem Erdboden gelegen sind. Ihr Habitat ist gebirgiges Terrain in Höhen von 1300 bis 1500 m, nach anderen Angaben bis zu 2750 m. Tagsüber schlafen die Gleithörnchen in den Nestern; nachts verlassen sie diese und suchen nach Nüssen, Früchten und Zweigen.

Die IUCN listet das Komplexzahn-Gleithörnchen als bedrohte Art. Neben der Zerstörung von Wäldern spielt vor allem die exzessive Bejagung für den Bestandsrückgang eine Rolle. 

 

In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt der Kot dieses Hörnchens als heilsam gegen Zwölffingerdarmgeschwüre. Medizinische Untersuchungen haben tatsächlich eine schmerzlindernde und die Blutzirkulation fördernde Wirkung festgestellt, allerdings werden die Gründe hierfür noch nicht verstanden. 

 

Die Gleithörnchen werden gefangen und in Käfigen gehalten, um einfacher an ihren Kot zu gelangen.

Insgesamt wurden fünf Arten der Gattung Trogopterus beschrieben, die aber nach heutigen Erkenntnissen alle einer einzigen Art angehören, dem Komplexzahn-Gleithörnchen. Sehr eng verwandt ist das Haarfuß-Gleithörnchen, das manchmal ebenfalls zur Gattung Trogopterus gezählt wird.

 

 

 

Namdapha-Gleithörnchen

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Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen  (Pteromyini)
Gattung: Biswamoyopterus
Art: Namdapha-Gleithörnchen

Wissenschaftlicher Name

Biswamoyopterus biswasi

Saha 1981 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

 

Das Namdapha-Gleithörnchen (Biswamoyopterus biswasi) ist ein indisches Gleithörnchen, das nicht nur das seltenste aller Hörnchen ist, sondern auch eines der rarsten und am wenigsten bekannten Säugetiere überhaupt. Es ist nur von einem einzigen Exemplar bekannt, das 1981 in Arunachal Pradesh gefunden und von dem indischen Biologen Sekhar Saha beschrieben wurde. Seitdem wurde kein weiteres Exemplar dieser Art gefunden.

Das einzige bekannte Individuum dieser Art hatte eine Kopfrumpflänge von 40 cm und einen 60 cm langen Schwanz. Es war oberseits rotbraun und unterseits weiß gefärbt. Äußerlich hatte es eine große Ähnlichkeit mit einem Riesengleithörnchen, im Gegensatz zu diesem aber Ohrbüschel. Die Untersuchung des Gebisses ergab erhebliche Abweichungen von allen bekannten Gleithörnchen. Die Schneidezähne sind bei allen Gleithörnchen rot pigmentiert, nicht aber bei dieser Art. Auch der Zahnschmelz und die Größe der Backenzähne sind abweichend.

Die IUCN hat dieses Hörnchen in den Status stark bedroht eingeordnet. Da es so selten gesehen wurde, wird angenommen, dass es ein winziges Verbreitungsgebiet bewohnt und die Population aus weniger als 250 Individuen besteht. Es hat allerdings noch keine systematischen Versuche gegeben, dieses Hörnchen im Namdapha -Gebiet wiederzufinden.

Literatur

Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press,  

 

 

Neuweltliche-Gleithörnchen

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Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (Pteromyini)
Gattung: Neuweltliche Gleithörnchen

Wissenschaftlicher Name

Glaucomys

 Thomas 1908   aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

 

Die Neuweltlichen Gleithörnchen (Glaucomys) sind eine Gattung der Gleithörnchen. Die hierher gerechneten zwei Arten sind die einzigen Gleithörnchen Amerikas:

Assapan oder Südliches Gleithörnchen, Glaucomys volans (Linnaeus 1758), südöstl. Kanada, östliche USA, Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras

Nördliches Gleithörnchen, Glaucomys sabrinus (Shaw 1801), Alaska, Kanada, nördl. und westl. USA

Merkmale                                                                                                                                                                                                          Die Kopfrumpflänge beträgt 22-26 cm, hinzu kommen 9 bis 18 cm Schwanz. Der Assapan ist die kleinere der beiden Arten. Das Fell ist oberseits grau oder hellbraun und unterseits weißlich. In der Gestalt ähneln sie sehr dem Europäischen Gleithörnchen. Nördliches und Südliches Gleithörnchen sind voneinander an der Farbe nicht zu unterscheiden, da diese bei beiden Arten sehr variabel ist. Ein wichtiges Merkmal ist der Schwanz, der beim Nördlichen Gleithörnchen fast körperlang ist, beim Südlichen Gleithörnchen auch im Verhältnis viel kürzer.

Lebensweise                                                                                                                                                                                                   Beide Arten sind wie alle Gleithörnchen nachtaktive Waldbewohner. Dabei ist das Nördliche Gleithörnchen fast ausschließlich in Nadelwäldern anzutreffen, das Südliche Gleithörnchen in allen Waldformen vom borealen Nadelwald bis zum tropischen Regenwald. Zuflucht findet der Assapan in hohlen Bäumen oder verlassenen Spechthöhlen, nur gelegentlich baut er ein Nest. Das Nördliche Gleithörnchen baut im Sommer dagegen immer ein Nest, das zwischen den Zweigen verankert ist und einen Durchmesser von 30 bis 40 cm hat.

Die Gleithörnchen Nordamerikas sind viel mehr zu Kulturfolgern geworden als ihre eurasischen Verwandten. Vor allem im Winter suchen sie Schutz auf Dachböden, in Scheunen oder in Nistkästen (die sie aber nicht zum Nisten nutzen. Trotz der relativen Häufigkeit und der fehlenden Scheu werden sie allerdings selten gesehen, da sie nachts aktiv sind. Neuweltliche Gleithörnchen halten keinen Winterschlaf, vor allem der Assapan zeigt bei kaltem Wetter aber stark verminderte Aktivität.

Nahrung sind Nüsse, Beeren, Früchte, Zweige und Pilze. Gelegentlich fressen sie auch Insekten. Ist genug Nahrung vorhanden, werden Vorräte für den Winter angelegt.

Neuweltliche Gleithörnchen leben gesellig. Im Winter finden sich manchmal bis zu fünfzig Individuen zusammen. Anders als beim Europäischen Gleithörnchen setzen sich diese Gruppen aus Tieren beiderlei Geschlechts zusammen. Nach einer Tragzeit von 40 Tagen bringen die Weibchen zwei oder drei Junge zur Welt. Das Nördliche Gleithörnchen zieht einmal im Jahr Nachwuchs auf, dagegen kann das Südliche Gleithörnchen zwei Geburten im Jahr durchbringen.

Bedrohung und Schutz                                                                                                                                                                                               Die beiden Arten sind häufig und werden zur Zeit auch nicht seltener. Allerdings führt die IUCN drei Unterarten des Nördlichen Gleithörnchens in der Roten Liste:

Carolina-Gleithörnchen (Glaucomys sabrinus coloratus), gefährdet; lebt in den Appalachen in Höhen über 1500 m; durch Abholzung der Bergwälder wird es in kleine voneinander isolierte Populationen versprengt.

Virginia-Gleithörnchen (Glaucomys sabrinus fuscus), gefährdet; gleichfalls in den Appalachen über 1500 m; Bedrohungsursachen sind die gleichen wie beim Carolina-Gleithörnchen.

Prinz-Wales-Insel-Gleithörnchen (Glaucomys sabrinus griseifrons), bedroht; endemisch auf der zu Alaska gehörenden Prince-of-Wales-Insel. Bedroht durch Abholzung der Wälder auf der Insel.

 

 

 

Echte- Gleithörnchen

 

Trotz das div. Personen dieses Tier und dessen Lebensweise genau beschreiben findet man seltsamerweise keine Bilder.

 

Systematik

Ordnung:   Nagetiere (Rodentia)  
Unterordnung:   Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)  
Familie:   Hörnchen (Sciuridae)  
Unterfamilie:  Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)  
Tribus:   Gleithörnchen (Pteromyini)  
Gattung:   Echte Gleithörnchen  

Wissenschaftlicher Name

Pteromys

Cuver 1800 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

Die Echten Gleithörnchen oder Altweltlichen Gleithörnchen (Pteromys) sind eine Gattung der Gleithörnchen.

 Nur zwei Arten werden zu dieser Gattung gerechnet:

Europäisches Gleithörnchen, Pteromys volans (Nordeuropa, Sibirien)

Japanisches Gleithörnchen, Pteromys momong

Die Benennung als "Echte" bzw. "Europäische" Gleithörnchen ist wohl etwas unglücklich und aus eurozentrischer Sicht zu erklären, da die einzige in Europa vorkommende Art der Gleithörnchen in diese Gattung gehört. 

Beide Arten sind Bewohner borealer Nadelwälder.  

Dieser Artikel  stammt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

 

 

Europäisches -Gleithörnchen  

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Systematik

Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (Pteromyini)
Gattung: Echte Gleithörnchen (Pteromys)
Wissenschaftlicher Name

Pteromys volans

Linnaeus1758) aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

   

Das Europäische Gleit- oder Flughörnchen (Pteromys volans) ist eine Art der Gleithörnchen.

 Bekannt ist es auch als "Gewöhnliches" Gleithörnchen.

Merkmale

Das europäische Gleithörnchen ist etwas kleiner als das Eichhörnchen, es erreicht mit einer Kopf-Rumpf-Länge von vierzehn bis zwanzig Zentimetern und einer Schwanzlänge von neun bis vierzehn Zentimetern nur etwa die Größe eines Siebenschläfers. Ausgewachsene Gleithörnchen wiegen zwischen 90 und 170 Gramm. Das Fell ist an der Oberseite gelbgrau, an der Unterseite weiß. Der Schwanz ist buschig und ähnlich gefärbt wie das Rückenfell. Die Ohren sind kurz, ihnen fehlt der charakterische Haarbüschel, der den Eichhörnchen eigen ist. Gleithörnchen haben große an das nachtaktive Leben angepasste Augen. Eine dichtbehaarte Flughaut zieht sich von der Handwurzel bis zur Fußgelenk. Bei sitzenden Tieren ist diese jedoch kaum zu erkennen.

Verbreitung und Lebensraum

Der Name "Europäisches Gleithörnchen" ist insofern unpassend, als das Verbreitungsgebiet zu seinem allergrößten Teil in Asien liegt. Die einzigen europäischen Länder, in denen Gleithörnchen leben, sind Finnland, Estland, Lettland, Weißrussland und der Norden Russlands. Von hier reicht das Verbreitungsgebiet über die sibirische Taiga bis in die Mandschurei und nach Korea. Auch auf den Inseln Sachalin und Hokkaido ist es verbreitet, wird aber auf den anderen japanischen Inseln vom Japanischen Gleithörnchen abgelöst. Die Tiere sind vor allem in Mischwäldern mit Birken, Erlen und verschiedenen Nadelgehölzen anzutreffen.

Lebensweise

Die Flughaut ermöglicht es den Tieren, bis zu achtzig Meter weite Strecken durch die Luft zu gleiten. Die Flughaut wird durch einen schwertförmigen Knorpel gespannt, der von der Handwurzel ausgeht. Sie können den Flug mit Hilfe des Schwanzes und der Beine sowohl nach oben und unten als auch horizontal steuern. Beim Landen bremst die Flughaut die Geschwindigkeit ab. Gleithörnchen legen sich in Baumhöhlen ein kugelförmiges Nest aus Flechten und Moosen an, in dem sie tagsüber schlafen. Teilweise findet man die Nester auch in Nistkästen. Das Gleithörnchen benutzt aber auch vom Eichhörnchen verlassene Kobel. Nachts gehen die Gleithörnchen dann auf Nahrungssuche. Auf dem Speiseplan stehen verschiedene Blätter, Blüten, Beeren, Nüsse, Knospen und Samen. Wenn im Winter (Gleithörnchen halten keinen Winterschlaf) die Nahrung knapp ist nehmen sie auch mit Nadeln und Rinde vorlieb. In Baumhöhlen legen sie auch Nahrungsvorräte an.

Nach einer Tragzeit von vier Wochen bringt das Weibchen im Frühling zwei bis vier Junge zur Welt. Sie sind zunächst blind und nackt. Die Augen öffnen sich erst nach vier Wochen. Zu diesem Zeitpunkt ist auch das Haarkleid entwickelt. Bereits zwei Wochen später verlassen die Jungen erstmals das Nest. Beim Muttertier bleiben sie oft noch einige Monate, manchmal auch den Winter hindurch. Gleithörnchen Weibchen leben normalerweise allein in ihrem 4 – 9 ha großem Revier. Andere Weibchen werden im Revier nicht geduldet. Das Revier des Gleithörnchen Männches ist bis zu 60 ha groß und beinhaltet mehrere Reviere von weiblichen Tieren. Die Reviere der männlichen Tiere können sich überschneiden. Vor allem im Winter können sich mehrere Männchen das gleiche Nest teilen. Normalerweise treffen männliche und weibliche Tiere nur zur Paarungszeit (März bis Mai) aufeinander. Die ärgsten Feinde der Europäischen Gleithörnchen sind Baummarder, Zobel und verschiedene Arten von Eulen.

Menschen und Gleithörnchen

Vor allem in Russland werden Gleithörnchen wegen ihres Fells gejagt, das unter Namen wie "Molenda" oder "Fliegender Hund" in den Handel kommt. Oft wird das Fell gefärbt und als Pelzbesatz an Kleidern angebracht. Der Bestand des Europäischen Gleithörnchens ist global gesehen nicht gefährdet, da es so ein großes Verbreitungsgebiet hat. Regional ist es jedoch mancherorts bedroht, so steht es in Finnland und Estland auf der nationalen roten Liste und ist in Estland das Symboltier des Estnischen Naturschutzfonds. Nach neusten Zählungen gibt es in Finnland ca 140.000 weibliche Gleithörnchen. Der Bestand ist in den letzten 20 Jahren dramatisch gesunken. Von den Gleithörnchen der Europäischen Union leben weit über 90 % in Finnland. In Lettland gilt das Gleithörnchen als ausgestorben.

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Riesengleithörnchen  

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Systematik

Überordnung:  Euarchontoglires
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (Pteromyini)
Gattung: Riesengleithörnchen

Wissenschaftlicher Name

Petaurista

 Link 1795  Literatur: Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University.  aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Literatur

 

 

Die Riesengleithörnchen (Petaurista) sind eine Gattung der Gleithörnchen, die im tropischen / subtropischen Asien verbreitet ist.

Unterschieden werden zehn Arten:

Taguan oder Rotes Riesengleithörnchen, Petaurista petaurista (Pallas 1766),

Himalaya, Yunnan, Festland Südostasiens, Sumatra, Java, Borneo

Indisches Riesengleithörnchen, Petaurista philippensis (Elliot 1839), Indien, Sri Lanka, Festland Südostasiens, südl. China, Taiwan

Geflecktes Riesengleithörnchen, Petaurista elegans (Müller 1840), Yunnan, Festland Südostasiens, Sumatra, Java, Borneo

Rot-Weißes Riesengleithörnchen, Petaurista alborufus (Milne Edwards 1870), südl. China, Taiwan

Hodgson-Riesengleithörnchen, Petaurista magnificus (Hodgson 1836), Himalaya 
Bhutan-Riesengleithörnchen, Petaurista nobilis (Gray 1842), Himalaya 

Chinesisches Riesengleithörnchen, Petaurista xanthotis (Milne Edwards 1872), westl. China

Japanisches Riesengleithörnchen, Petaurista leucogenys (Temminck 1827), Japan, China 

 

Einige der Arten sind die größten Hörnchen überhaupt, doch ist die Spanne der Größen innerhalb der Gattung sehr groß. So erreicht der Taguan eine Kopfrumpflänge von fast 60 cm, hinzu kommt noch ein 65 cm langer Schwanz. Andere Arten sind mit Kopfrumpflängen um 30 cm und Schwanzlängen um 35 cm allerdings nur halb so groß. Die Fellfarben variieren stark zwischen den und auch innerhalb der Arten. Der Taguan ist normalerweise oberseits rotbraun und unterseits weiß gefärbt. Das Japanische Riesengleithörnchen kommt in schwarzen, braunen oder beigefarbenen Tönen vor.

Alle Riesengleithörnchen sind Waldbewohner. Je nach Verbreitung leben sie in tropischen Regenwäldern oder gemäßigten Laub- und Mischwäldern. Die meisten Arten leben in Gebirgen oberhalb von 900 m. Im Himalaya sind Riesengleithörnchen vorwiegend in Höhen zwischen 3000 und 4000 m verbreitet. Innerhalb der Wälder leben Riesengleithörnchen in der Wipfelregion der Bäume zwischen 15 und 30 m über dem Erdboden. Dort bewegen sie    sich meistens nach typischer Hörnchenart. Ist ein benachbarter Baum zu weit entfernt, nutzen sie ihre Gleitfähigkeit. Dabei können die größten Arten Strecken von bis zu 450 m zurücklegen. Die Nahrung der Riesengleithörnchen sind Nüsse, Früchte und Blätter, selten auch Insekten.

Riesengleithörnchen sind ganzjährig in Paaren anzutreffen, oft von ihrem Nachwuchs begleitet. Meistens befindet   sich nur ein Junges im Wurf, gelegentlich auch zwei.

Zwischen Menschen und Riesengleithörnchen gibt es in unterschiedlichem Maße Verbindungen. Während sie in      vielen Regionen kaum beachtet werden, werden sie von den Ureinwohnern Taiwans in hohem Maße gejagt und als Nahrungsquelle geschätzt. Von der Regenwaldzerstörung sind die Arten überraschenderweise wenig betroffen. In Malaysia konnten sich Taguane nach der Abholzung des Primärwaldes an das Leben in Parks und Obstplantagen anpassen, so dass die Art regional zum Kulturfolger geworden ist. Andere Populationen sind allerdings weniger tolerant. Obwohl die IUCN keine Art als gefährdet einstuft, sind einzelne Populationen durchaus bedroht. Auf der  Insel Hainan ist das Indische Riesengleithörnchen fast ausgestorben, auf Taiwan erging es dem Rot-Weißen Riesengleithörnchen ebenso.

 

 

Rauchgraues Gleithörnchen  

 

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Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (Pteromyini)
Gattung: Pteromyscus

Wissenschaftlicher Name

Pteromyscus pulverulentus

(Günther 1873)  Literatur: Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University.  aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Literatur

 

 

Das Rauchgraue Gleithörnchen (Pteromyscus pulverulentus) ist eine südostasiatische Art der Gleithörnchen.             Es lebt in tropischen Regenwäldern der Malaiischen Halbinsel, Sumatras und Borneos.

Dieses mit einer Kopfrumpflänge von 25 cm und einer Schwanzlänge von 20 cm mittelgroße Gleithörnchen                ist oberseits schwärzlichgrau und unterseits weißlich gefärbt. Die Kehle ist gelblich.

Während es in den 1970ern noch häufig war, ist es durch Regenwaldzerstörung im Laufe der letzten Jahre immer seltener geworden.

 

 

Schwarze Gleithörnchen  

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Systematik
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (Pteromyini)
Gattung: Schwarze Gleithörnchen
Wissenschaftlicher Name
Aeromys
Robinson & Kloss 1915 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Schwarzen Gleithörnchen (Aeromys) sind eine Gattung der Gleithörnchen, die in Südostasien verbreitet ist. Zwei Arten wurden beschrieben:

Schwarzes Gleithörnchen, Aeromys tephromelas (Günther 1873), Malaiische Halbinsel, Sumatra, Borneo

Thomas-Gleithörnchen, Aeromys thomasi (Hose 1900), Borneo

Die Arten unterscheiden sich in der Größe erheblich: Das Schwarze Gleithörnchen hat eine Kopfrumpflänge von höchstens 30 cm zuzüglich 30 cm Schwanz. Das Thomas-Gleithörnchen misst 40 cm, hinzu kommen 50 cm Schwanz. Das Fell ist oberseits dunkelbraun oder schwarz und unterseits graubraun.

Schwarze Gleithörnchen bewohnen tropische Regenwälder. Nachts sind sie in den Baumkronen unterwegs und suchen dort nach Nüssen, Früchten und Blättern.

Literatur:Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University.

 

 

Felsgleithörnchen  

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Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (Pteromyini)
Gattung: Eupetaurus
Art: Felsgleithörnchen

Wissenschaftlicher Name

Eupetaurus cinereus

Thomas 1888) aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Felsgleithörnchen oder Wollgleithörnchen (Eupetaurus cinereus) ist ein großes Gleithörnchen des Himalaya.

Es ist der Wissenschaft kaum bekannt, da nur extrem selten lebende Exemplare beobachtet wurden.

Einige dieser Gleithörnchen wurden in den unter pakistanischer Kontrolle stehenden Teilen Kaschmirs  gefunden, andere in Sikkim. Zwei Felle tauchten außerdem in Yunnan  auf, was darauf schließen lässt, dass die Art auch hier verbreitet ist. Ob das Verbreitungsgebiet so lückenhaft ist oder die Spezies einfach nur sehr verborgen lebt,

ist nicht bekannt.

 

Mit einer Kopfrumpflänge von über 50 cm und einem fast ebenso langem Schwanz ist dies nach den Riesengleithörnchen das größte Gleithörnchen der Welt. Eine dichte Verwandtschaft zwischen beiden Gattungen

wird angenommen. Das auffälligste Merkmal des Felsgleithörnchens ist das dichte, wollige Fell, das grau gefärbt ist. Dies ist offenbar eine Anpassung an kaltes Klima in großen Höhen. Eines der wenigen beobachteten Exemplare war melanistisch. In der Anatomie unterscheidet sich das Felsgleithörnchen von seinen Verwandten durch eine etwas längere Schnauze und durch hypsodonte (d.h. hochkronige) Backenzähne.  

 

Früheren Berichten zufolge hat das Felsgleithörnchen stumpfe Krallen, die keinen Halt an Bäumen finden; das Hörnchen lebe demzufolge in felsigen Regionen oberhalb der Baumgrenze und ernähre sich von Moosen und Flechten. Dies konnte Zahler 1994 nach der Wiederentdeckung des Tiers nicht bestätigen; das von ihm untersuchte Exemplar hatte scharfe Krallen. Obwohl es tatsächlich zeitweise oberhalb der Waldgrenze lebt, wird es heute für wahrscheinlich gehalten, dass das Felsgleithörnchen auf Nadelwälder angewiesen ist.  

 

Das Felsgleithörnchen war wohl seit jeher eine sehr seltene Art, aber nicht immer so eine extreme Rarität.

Nachdem der Biologe Oldfield Thomas das Tier 1888 erstmals beschrieben hatte, wurde es bis in die 1920er regelmäßig gefangen und gesehen. Die vorerst letzte Sichtung durch Wissenschaftler stammte aus dem Jahr 1924. Hiernach gab es zwar Berichte von Einheimischen, aber für siebzig Jahre blieb das Felsgleithörnchen für die Wissenschaft verschollen. Erst 1994 entdeckte eine gezielt nach dem Tier suchende Wexpedition unter der Leitung

der US -Amerikaner Peter Zahler und Chantal Djeteman. Sie bezahlten zwei Einheimischen 250 $ dafür, dass sie zu dem Tier geführt wurden, das in einer Höhle oberhalb des Sai -Tales lebte. Sie untersuchten das Tier und entließen

es anschließend in die Freiheit.  

 

Seit 1996 sind weitere Versuche, das Felsgleithörnchen wiederzufinden, erfolglos geblieben. Es gelang nur,

den Kot des Tieres zu finden. Die Analyse ließ auf eine hauptsächlich aus Kiefernnadeln bestehende Ernährung schließen, was auch die hypsodonte Bezahnung erklären könnte. DNA-Untersuchungen wurden an den in Museen liegenden ausgestopften Exemplaren vorgenommen. Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass die westlichen

und östlichen Populationen des Felsgleithörnchens zwei unterschiedlichen Arten angehören könnten. Die IUCN hat dieses weiterhin kaum bekannte Hörnchen in den Status "bedroht" eingeordnet.

 

Literatur

 

 

Furchenzahn -Gleithörnchen  

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Systematik

Ordnung:

Nagetiere (Rodentia)

Unterordnung:

Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)

Familie:

Hörnchen (Sciuridae)

Unterfamilie:

Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)

Tribus:

Gleithörnchen (Pteromyini)

Gattung:

Aeretes

Wissenschaftlicher Name
Aeretes melanopterus

Milne Edwards 1867) aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

 

Das Furchenzahn-Gleithörnchen (Aeretes melanopterus) ist ein in China verbreitetes Gleithörnchen.

Benannt ist es nach der vertikalen Furche in den oberen Schneidezähnen, ein unter Gleithörnchen

einmaliges Kennzeichen. Davon abgesehen hat das Furchenzahn-Gleithörnchen keine auffälligen Merkmale,

die es von anderen Gleithörnchen abweichen lassen. Es ist oberseits braun, an den Flanken gelblich und

unterseits graubeige. Die Kehle ist weiß. Mit einer Kopfrumpflänge von 30 cm und einem 35 cm langen

Schwanz ist dies eine mittelgroße Art.

 

In China lebt das Furchenzahn-Gleithörnchen in zwei weit voneinander getrennten Verbreitungsgebieten:

eines im Norden in der Provinz Hebei , das andere im Grenzgebiet zwischen Sichuan und Gansu .

Über die Biologie dieses Tiers ist fast nichts bekannt.

 

 

 

Zwerggleithörnchen

 

Systematik

Ordnung:

Nagetiere (Rodentia)

Familie:

Hörnchen (Sciuridae)

Unterfamilie:

Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)

Tribus:

Gleithörnchen (Pteromyini)

Gattung:

Glaucomys Zwerggleithörnchen

Art

Glaucomys volans
Alias: amerikanischesZwerggleithörnchen

Wissenschaftlicher Name

Petinomys

 

 

 

Die Zwerggleithörnchen (Petinomys) sind eine in Südasien verbreitete Gattung der Gleithörnchen. Trotz des Namens sind nicht alle Arten besonders klein. Im Gegenteil gehören auch einige überdurchschnittlich große Arten in die Gattung. Auch die kleinsten Zwerggleithörnchen werden an Winzigkeit noch von den Kleinstgleithörnchen übertroffen.

Sieben Arten werden hierher gerechnet:

Hagen-Gleithörnchen, Petinomys hageni (Jentink 1888), Sumatra, Borneo

Siberut-Gleithörnchen, Petinomys lugens (Thomas 1895), Mentawai-Inseln

Travancore-Gleithörnchen, Petinomys fuscocapillus (Jerdon 1847), südl. Indien, Sri Lanka
Mindanao-Gleithörnchen, Petinomys crinitus (Hollister 1911), Mindanao und benachbarte Inseln
Schnurrbart-Gleithörnchen, Petinomys genibarbis (Horsfield 1822), Malaiische Halbinsel, Java, Sumatra, Borneo
Temminck-Gleithörnchen, Petinomys setosus (Temminck 1844), Myanmar, Thailand, Malaiische Halbinsel, Sumatra, Borneo
Vordermann-Gleithörnchen, Petinomys vordermanni (Jentink 1890), Malaiische Halbinsel, Borneo

 

Die kleinste Art ist das Vordermann-Gleithörnchen mit einer Kopfrumpflänge von 10 cm und einem etwa ebenso langen Schwanz. Die größte Art, das Schnurrbart-Gleithörnchen, ist mit jeweils 40 cm alles andere als zwergenhaft. Alle Zwerggleithörnchen sind Bewohner tropischer Regenwälder. Sie sind im allgemeinen wenig erforscht, dürften in der Lebensweise aber anderen Gleithörnchen entsprechen.

Die IUCN listet die indische Unterart des Travancore-Gleithörnchens als gefährdet.

 Verbreitung
 Mitte und Osten der Vereinigten Staaten sowie Teile Mexikos und Mittelamerikas.
 

 Lebensraum:
 Laub- und Mischwälder der gemäßigten und kälteren Zonen

 Maße und Gewichte:
Körperlänge (Männchen): 25 cm
Gewicht (Männchen): 80 g
Schwanzlänge (Männchen): 12 cm

 

Fortpflanzung

Die Paarungszeit der Assapane geht von Februar bis März. Nach einer Tragezeit von rund 40 Tagen bringt das Weibchen zwischen zwei und sechs Junge zur Welt. Der Nachwuchs ist bei der Geburt erstaunlich gering entwickelt. So ist ein Neugeborenes bei der Geburt nackt, die Augen fest verschlossen und bringt gerade mal 5 Gramm auf die Waage. Erste Haare erscheinen erst nach einer Woche, das Fell ist nach zweieinhalb Wochen dann vollständig vorhanden. Die Augen öffnen die Jungtiere erst im Alter von etwa viereinhalb Wochen. Nach sechs Wochen beginnen die Jungen damit, die Umgebung um das Nest herum zu erkunden. Etwa zu dieser Zeit werden sie entwöhnt, bleiben aber häufig noch bis zum folgenden Winter bei ihrer Mutter

Der Assapan gehört zu den wenigen Säugetieren, die im Laufe der Evolution eine Art fliegerische Fortbewegung entwickelt haben. Natürlich ist der Gleitflug dieser Hörnchen nicht mit dem aktiven Flug der Familie der Flattertiere (Chiroptera), zu denen die Fledermäuse und Flughunde zählen, zu vergleichen. Gleitfliegende Säugetiere finden sich nur in vier verschiedenen Familien die zu drei verschiedenen Ordnungen gehören. Dazu gehören die Dornschwanzhörnchen (Anomaluridae) und die eigentlichen Hörnchen (Sciuridae) die zur Ordnung der Nagetiere (Rodentia) zählen. Des weiteren gibt es noch die Familie der Gleitflieger (Cynocephalidae) aus der Ordnung der Riesengleiter (Dermoptera) sowie die Gleitbeutler (Petauridae) aus der Ordnung der Beuteltiere (Marsupialia). Die meisten dieser Tiere leben in tropischen oder subtropischen Wäldern. Der Assapan gehört zu den wenigen Arten, die als Lebensraum die gemäßigte Zone in Anspruch nehmen

Das auffäligste Körpermerkmal der Gleithörnchen ist die seitlich am Körper liegende Flughaut. Diese voll behaarte Haut zieht sich beiderseits des Körpers vom Handgelenk der Vorderfüße bis zum Fußgelenk der Hinterfüße. An der Handwurzel findet sich ein zusätzlicher Knorpel, der den Vorderrand der Flughaut zusätzlich spreizt und versteift. Mit angelegter Flughaut vermittelt der Assapan häufig den Eindruck, von rundlicher Statur zu sein. Beim Absprung verwandelt sich das Tier jedoch durch weites Strecken der Arme und Beine in einen flachen Gleiter. Als passiver Gleitflieger wählen Gleithörnchen zum Absprung gerne hoch gelegene Stellen. Der Flug selbst ist mit einem Höhenverlust von 1 Meter je 3 Meter Flugdistanz verbunden. Dadurch können die Tiere Strecken zwischen 10 und 50 Meter "fliegend" zurücklegen. Diese Fähigkeit bietet dem Assapan wie seinen Verwandten wesentliche Überlebensvorteile. Zum einen erreichen die Tiere sämtliche Nahrungsquellen ihres Reviers ohne jemals den Boden betreten zu müssen und zum anderen ist so ein Gleitflug eine hervorragende Fluchtmöglichkeit vor Feinden wie zum Beispiel dem Marder oder diversen Eulenarten

Einen solchen Flug zu beobachten oder gar zu fotografieren ist ein seltener Glücksfall, denn die Tiere sind ausschließlich in der Dämmerung und Nachts unterwegs. Den Tag verbringen sie in Baumhöhlen, die sie gerne von Spechten und anderen Vögeln übernehmen. Das Innere solch eines Nestes ist weich mit Rinde, Moos, Flechten und Federn ausgelegt. Assapane ernähren sich hauptsächlich, aber nicht ausschließlich vegetarisch. So gehören neben Blättern, Früchten, Beeren und Nüssen auch Vogeleier und Insekten zu ihrem Speiseplan. Im Herbst pflegen die Tiere in Baumhöhlen größere Vorräte an Nüssen und Samen anzulegen, denn sie halten auch in den nördlicheren Gebieten keinen Winterschlaf. 

 

 

Grauhörnchen

 

 

Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Erd- und Baumhörnchen (Sciurinae)
Gattung: Eichhörnchen (Sciurus )
Art: Grauhörnchen
Wissenschaftlicher Name
(Sciurus carolinensis )
  aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


Das Grauhörnchen (Sciurus carolinensis ) ist eine ursprünglich nordamerikanische Säugetier -Art aus der Ordnung der Nagetiere (Rodentia). Es gehört zur Familie der Hörnchen (Sciuridae).

Merkmale
Die Art ähnelt dem Europäischen Eichhörnchen , hat aber ein graues Fell. Die Tönung kann zwischen einem hellen Silbergrau und einem sehr dunklen Schwarzgrau variieren. Eine rötliche Färbung kommt vor, ist aber selten. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 30 Zentimetern und einer Schwanzlänge von 20 Zentimetern ist das Grauhörnchen etwas größer als der europäische Verwandte. Es wiegt 400 bis 710 Gramm und ist leicht daran zu erkennen, dass es keine Haarbüschel, die so genannten Pinsel, an den Ohren aufweist

Lebensweise

Seine eigentliche Heimat hat das Grauhörnchen zwar im Wald, wo es im Unterholz Unterschlupf vor Feinden findet, aber es ist vielerorts auch in Parks und Gärten anzutreffen. Sein Nest (auch Kobel genannt) baut es entweder in den Zweigen von Bäumen oder in hohlen Baumstämmen; es wird mit weichem Material, wie z.B. Moos, trockenem Gras und Federn ausgelegt.

Grauhörnchen ernähren sich von Samen und Knospen aller Art, besonders denen der Fichten, Buchen, Lärchen und Birken; sie fressen aber auch Baumrinde und Pilze, wenn in den Wintermonaten keine anderen Nahrungsquellen zur Verfügung stehen.

Fortpflanzung und Jungenaufzucht

Die Fortpflanzung ist der des Europäischen Eichhörnchens sehr ähnlich. Es kommt bei günstigen Bedingungen zu drei Würfen in einem Jahr, da es keine engen Paarungszeiten gibt. Jedoch sind Junge zwischen September und Dezember sehr ungewöhnlich. Die Paare bleiben nicht lebenslang zusammen. Die Männchen haben keinen Anteil an der Jungenaufzucht; sie verlassen das Weibchen nach der Paarung, während dieses sich dann um den Nestbau kümmert. Die Tragzeit der Weibchen schwankt zwischen 42 und 45 Tagen. Die Jungen sind nach der Geburt nackt und blind und müssen in den ersten Wochen alle drei bis vier Stunden gesäugt werden. Im Alter von etwa sieben Wochen verlassen sie zum ersten Mal das Nest, um spielerisch die Fähigkeiten zu erlernen, die sie als Erwachsene brauchen werden. Nach und nach gewöhnen sich die Jungtiere an feste Nahrung und werden schließlich im Alter von etwa zehn Wochen entwöhnt, bis sie etwa einen Monat später das mütterliche Nest endgültig verlassen.

Nahrung
Grauhörnchen sammeln Samen und Knospen aller Art, besonders die der Fichten , Buchen , Lärchen und Birken .

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet umfasst die Osthälfte der USA und den Südosten Kanadas . Hier ist das Grauhörnchen überaus häufig. Durch den Menschen wurde es auch in England , Irland und Italien eingeführt, mit teilweise katastrophalen Folgen für das Europäische Eichhörnchen , das in England durch die Konkurrenz des Grauhörnchens nahezu ausgestorben ist. In Italien zeichnet sich Ähnliches ab, und eine weitere Ausbreitung des Grauhörnchens nach Mitteleuropa wird für die nächsten Jahrzehnte erwartet. Auch in Südafrika sollen Tiere sehr "erfolgreich" ausgesetzt worden sein.
Im Westen der USA lebt das Westliche Grauhörnchen; zur Abgrenzung von diesem wird die hier beschriebene Art auch als "Östliches Grauhörnchen" bezeichnet.
 

Die Einbürgerung in England

Im Jahr 1889 wurden in der englischen Grafschaft Bedfordshire 350 Tiere ausgesetzt. Diese lebten sich so gut ein, dass aus der anfänglichen Population ein Jahrhundert später eine Millionen Tiere hervorgingen. Dadurch wurde natürlich das einheimische Eichhörnchen verdrängt und war in England um 1900 nur noch sehr selten anzutreffen. Ausrottungsversuche von Förstern blieben erfolglos. In den 60er Jahren des 20. Jahrhundert expandierte die Anzahl der Grauhörnchen jedoch nicht weiter, so dass auch die Eichhörnchen wieder eine Chance zu haben schienen. Eine Art der Koexistenz ist also sehr bedingt möglich, aber nur durch Nischenbildung. Die größeren und kräftigeren Grauhörnchen besiedeln nun die Laubwälder der Niederungsgebiete, während es in den Bergen mit kühlerem Klima und vorwiegend Nadelwäldern mehr Eichhörnchen gibt. Doch syntop scheinen die beiden ökologisch sehr ähnlichen Arten auf Dauer nicht existieren zu können. Dies ist wahrscheinlich schon wegen des ständigen Kampfes um die Nahrung und Nistplätze nicht möglich. Ein Habitat kann nur von einer der Arten besiedelt werden.


A
chtung Diese Hörnchenart darf in Deutschland weder Verkauft Gezüchtet oder gehalten werden.

Amerikanisches Grauhörnchen fasst in Europa Fuß
Erhebliche Schäden an Laubbäumen zu befürchten

Es gibt unzählige Beispiele, dass eingeschleppte fremdländische Arten großen ökologischen, aber auch ökonomischen Schaden verursacht haben. Aus der großen Zahl von Fällen sei einer herausgegriffen, der uns in Mitteleuropa, und ganz besonders auch für den Waldbereich, über kurz oder lang auch beschäftigen könnte, und der auf den ersten Blick sehr harmlos erscheint: das Amerikanische Graue Eichhörnchen oder Grauhörnchen (Eastern Grey Squirrel, Sciurus carolinensis).
Das östlich der Rocky Mountains weit verbreitete Grauhörnchen ist in vielen Landesteilen Nordamerikas in Wäldern, Parks und Hausgärten, auch mitten in den Städten, allgegenwärtig. Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Großbritannien über gezielte Aussetzungen eingebürgert, hat sich dort etwa seit 100 Jahren stark ausgebreitet und bis auf den Norden der britischen Insel flächig etabliert.


Konkurrenzstarker Rindenfresser
Da es erheblich größer als das heimische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) und mit zwei kopfstarken Würfen im Jahr auch vermehrungsstärker ist, konnte es jenes auf großer Fläche verdrängen, es kommt jetzt nunmehr in den Nadelwaldgebieten im Norden vor. Ebenfalls daran beteiligt war ein vom Grauhörnchen mitgebrachter Parapox-Virus (MAYLE et al. 2003). Es ist in der Nahrungswahl weniger wählerisch als unser heimischer Vertreter, und verzehrt beispielsweise auch schon unreife Eicheln. Anders als unser Eichhörnchen ist es auch im Winter stärker aktiv. Zum Teil können sehr hohe Grauhörnchen-Dichten auftreten, ab etwa ab 5 Stück pro ha steigt stark die Gefahr von Rindenschäden.
Das Grauhörnchen verursacht in weiten Teilen der waldarmen britischen Insel und Irland Stammschäden in Laubwäldern verschiedenen Alters. Durch den im Frühjahr stattfindenden Rindenfraß werden vorrangig Bergahorn und Buche, und zahlreiche weitere Laubbaumarten geschädigt. Auch Kiefer und Fichte werden nicht verschont. Durch das Abreißen und Abknabbern der Rinde können Pilze eindringen, die Kronen werden deformiert oder brechen ab.
Bemerkenswert und typisch für viele eingeschleppte Tierarten ist, dass das Grauhörnchen in seiner Heimat nicht oder zumindest nur in unbedeutendem Umfang als Forstschädling auftritt


In einigen Gebieten Großbritanniens ist ohne eine massive Bekämpfung
des Grauen Eichhörnchens ein forstlicher Anbau von Laubbäumen überhaupt nicht mehr möglich (LAWTON 2003, MAYLE et al. 2003). Die Bekämpfung erfolgt mittels Lebendfallen und anschließendem Erschlagen (LAWTON 2003), oder auch mittels des Rodentizids "Warfarin", das in speziellen Köderstationen angeboten wird. Die Kosten für die arbeitsintensive Bekämpfung, die jährlich mehrfach wiederholt werden muss, sind sehr hoch; dennoch können Schäden nicht vollständig verhindert werden.
Grauhörnchen sind hochmobil und neigen in den USA gelegentlich zu Massenwanderungen, bei denen selbst große Flüsse von tausenden von Hörnchen durchschwommen werden (CONN.
DEPT. ENV. PROT. 1999). Da auch Teile Norditaliens mittlerweile bereits vom Grauhörnchen besiedelt sind, ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis es auch nördlich der Alpen erscheinen wird.
Anmerkung von mir
Da man diese Tiere bis in die 90er Jahre halten und Besitzen durfte ist diese Art schon längst in unser Gebiet verbreitet. Das nachträgliche Verbot der Haltung und des Besitzes
unter Androhung von Strafen führte nur dazu bei das diese unkontrolliert von Ihren Besitzern freigelassen wurden. Hier hätten die Ämter einen kontrollierten Besitz zulassen sollen statt zu drohen.
 

Krieg der Eichhörnchen

Gift-Tod: Briten wollen tierische Einwanderer stoppen.

Von Georg Peinemann

London -

Großbritannien will in den Krieg der Eichhörnchen eingreifen. Mit einer massiven Tötungsaktion soll die Zahl der aus Amerika eingewanderten grauen Eichhörnchen (Sciurus carolinensis) stark reduziert werden. Damit will man das Aussterben des einheimischen roten Eichhörnchens (Sciurus vulgaris) verhindern, das etwas schwächer als seine Vettern ist. Ein entsprechendes Schutzprogramm gab die Regierung gestern in London bekannt.

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Die grauen Eindringlinge sollten durch eine "humane und gezielte" Methode überall dort zurückgedrängt werden, wo sie die roten Eichhörnchen gänzlich zu vertreiben drohen, erklärte der für Artenschutz zuständige Staatssekretär Jim Knight. "Viele Leute mögen die grauen Hörnchen zwar, aber sie sind leider eine ernste Bedrohung für einige unserer einheimischen Arten", so Knight. Unter anderem geht es ihm um den Vogelschutz. Die "Einwanderer" haben aber auch eine weitere "schlechte" Angewohnheit: Sie stehlen ihren Artgenossen die Nahrungsvorräte. Weil die Rotbraunen nur noch auf zwei Drittel ihrer vergrabenen Nahrung zugreifen können, werden sie schwächer, und die Weibchen gebären nicht mehr so viele Jungtiere. In England kommt inzwischen auf 66 graue nur noch ein rotes Eichhörnchen.

Und wie sieht es in Deutschland aus? Auch unsere heimischen Arten, so Abendblatt-Experte Georg Peinemann, präsentieren sich in recht unterschiedlichen Farbtönen. Das reicht vom leuchtenden Hellrot bis zum dunklen Graubraun. Und in dieser gar nicht so seltenen dunklen Tönung ergeben sich sogar Ähnlichkeiten mit dem in England so unbeliebten Grauhörnchen.

Zwar kommt auch hier der "Einwanderer" nicht gerade selten vor, er steht aber noch nicht auf der Abschußliste. Ohnehin stellt sich dem Tierfreund die Frage: Warum sollen graue Eichhörnchen bekämpft werden, während die rotbraunen allseits Schonung genießen?

Bleibt die Frage: Sind die Grauen gefährlicher als die Rotbraunen? Bei einem sachlichen Vergleich sind in der Lebensweise kaum Unterschiede festzustellen. Das Grauhörnchen ist mit 500 Gramm etwa hundert Gramm schwerer als das Rotbraune. Das fällt im Vergleich "Gut oder Böse" wohl nicht ins Gewicht. In der Nahrungsaufnahme unterscheiden sich die Hörnchen überhaupt nicht - was auch die Neigung zum Diebstahl beweist. Sie ernähren sich von Bucheckern, Eicheln, Haselnüssen, Pilzen und von kleinen Jungvögeln. Letzteres wird manchmal auch unseren heimischen Eichhörnchen angekreidet. Aber wer käme wohl auf die Idee, deshalb kurzen Prozeß mit den beliebten "Klettermaxen" zu machen?

Das Argument aus London, Grauhörnchen müßten bekämpft werden, weil sie Vogelarten bedrohen, ist nicht überzeugend. Würde man durch gezielte Tötung die Zahl der Grauhörnchen stark reduzieren, dann würden sich die rotbraunen Eichhörnchen um so stärker ausbreiten - und im gleichen Umfang den "Vogelmord" betreiben.

Auch die Frage, ob Graue und Rotbraune sich gegenseitig bekämpfen, muß im Prinzip verneint werden. Also geht es den Briten offenbar nur darum, die heimischen Arten zu schützen. Bekämpft man die Grauen aber, wie in Großbritannien geplant, mit Giftködern, trifft das vermutlich auch die heimischen Artgenossen. Auch Sterilisationsmittel für die Grauen könnten am Ende die Falschen treffen.

erschienen am 24. Januar 2006

 

 

 

 

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