Sonnenhörnchen
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(vermutlich H. gambianus) |
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere (Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen (Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Erdhörnchen (Xerinae) |
Tribus: |
Protoxerini |
Gattung: |
Sonnenhörnchen |
Wissenschaftlicher
Name |
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Heliosciurus |
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Trouessart
1880 |
Die
Sonnenhörnchen (Heliosciurus) sind eine Gattung von Hörnchen der afrikanischen Wälder. Sie
tragen ihren Namen, weil sie gern auf den höchstgelegenen Ästen der Bäume in der
Sonne liegen.
Je nach Art
haben Sonnenhörnchen eine olivfarbene, graue, ockergelbe, braune oder schwarze
Fellfarbe. Die Unterseite ist weißlich, gelblich oder rotbraun. Die Kopfrumpflänge
beträgt 15 bis 25 cm, hinzu kommen 15 bis 30 cm Schwanz.
Sonnenhörnchen
sind dämmerungsaktive Baumbewohner. Gelegentlich kommen sie auch auf den
Waldboden, erklettern aber bei der ersten Störung schnell einen Baum. Vor Gefahren
fliehen sie bis in die Baumkronen. Schutz suchen sie in Baumhöhlen, wo sie auch
ihre Nester, meistens aus Blättern, bauen. Obwohl sie generell einzelgängerisch
leben, sind sie gegenüber Artgenossen nicht aggressiv und dulden deren Nähe.
Warnrufe und Pfiffe, die bei Gefahr ausgestoßen werden, sprechen aber für ein
vernetzteres Sozialverhalten. Die Anzahl der Jungen in einem Wurf beträgt ein bis
fünf.
Wie die
meisten baumbewohnenden Hörnchen fressen Sonnenhörnchen Nüsse, Samen und Früchte,
gelegentlich auch Insekten und Vogeleier. Feinde der Sonnenhörnchen sind kleine
baumbewohnende Raubtiere wie Ginsterkatzen und Pardelroller. Junge Hörnchen fallen
oft auch Ratten, Schlangen und Treiberameisen zum Opfer. Das Muttertier verschließt
den Eingang seiner Höhle mit Zweigen, was meistens aber ein ungenügender Schutz
ist. Wenn ein Ameisenzug naht, versucht die Mutter die Jungen im Maul an einen
sicheren Ort zu bringen.
Gattung: Sonnenhörnchen (Heliosciurus)
Unterschieden werden fünf oder sechs Arten: |
Ruwenzori-Sonnenhörnchen, Heliosciurus ruwenzorii (Schwann 1904), Ruwenzori-Gebirge |
Graufußhörnchen, Heliosciurus gambianus (Ogilby 1835), West-, Zentral- und Ostafrika |
Kleines Sonnenhörnchen, Heliosciurus punctatus (Temminck 1853), Liberia, Elfenbeinküste, Ghana |
Rotfüßiges Sonnenhörnchen, Heliosciurus rufobrachium (Waterhouse 1842), West-, Zentral- und Ostafrika |
Variables Sonnenhörnchen, Heliosciurus mutabilis (Peters 1852), Ostafrika |
Zanj-Sonnenhörnchen,
Heliosciurus undulatus (True
1892),
Kenia, Tansania |
Das
Kleine Sonnenhörnchen wird oft als Unterart des Graufußhörnchens angesehen.
Viele der Arten sind sehr variabel. So kommt das Graufußhörnchen in wenigstens
sieben Unterarten vor, die alle vollkommen unterschiedliche Fellfarben haben. Was
eine Unterart und was eine Art ist, das ist im Einzelfall oft umstritten. Statt
eine Artenzahl zu nennen, spricht Grzimeks Tierleben von 52 verschiedenen
"Formen" in dieser Gattung.
Literatur: Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University