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Kaibabhörnchen |
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum-
und Gleithörnchen (Sciurinae) |
Tribus: |
Baumhörnchen
(Sciurini) |
Gattung: |
Eichhörnchen
(Sciurus) |
Art: |
Aberthörnchen
(Sciurus aberti) |
Unterart: |
Kaibabhörnchen |
Wissenschaftlicher
Name |
|
Sciurus
aberti kaibabensis |
|
(Merriam,
1904) |
Das Kaibabhörnchen
(Sciurus aberti kaibabensis) ist ein Eichhörnchen, das im Kaibab-Plateau
am Nordrand des
Grand Canyons beheimatet ist. Früher wurde es als eigenständige
Art (Sciurus kaibabensis) klassifiziert,
heute wird es als Unterart des Aberthörnchens
(Sciurus aberti) angesehen.
Beschreibung
Es hat einen
35 cm langen dunkelgrauen bis schwarzen Körper und einen 25 cm langen weißen
buschigen Schwanz.
An den Ohren befinden sich Büschel, die bei älteren Tiere eine
Länge von 25 bis 50 Millimeter erreichen können.
Sie stehen im Winter aufrecht
und sind im Sommer kaum zu sehen.
Verbreitung
und Lebensweise
Die
Hauptpopulation lebt in einem 800 km² großen Areal, im sogenannten Kaibab-Plateau
am Nordrand des
Grand Canyon im Südwesten der USA in Arizona. Um Seuchen und
anderen Katastrophen vorzubeugen, wurde es auch in anderen Regionen Arizonas eingebürgert.
Die Population der Hörnchen ist abhängig von der Menge
der Gelbkieferzapfen, die
ihre Hauptnahrung bilden. Es ernährt sich außerdem von Eicheln, Früchten, Pilzen
sowie
von Samen und Rinde. Die Schlafnester werden in den Zweigen der Bäume
errichtet und die Nester aus Zweigen
und Kiefernadeln. Die Jungen werden zwischen
April und August geboren.
Isolation
und Gefährdung
1965 wurde der
Kaibab National Forest auf dem Plateau unter Naturschutz gestellt. Trotzdem gab es
immer
wieder Opfer durch verwilderte Hunde und Katzen. Außerdem macht es seine
starke Abhängigkeit von den Gelbkieferbeständen sehr verwundbar. Das Kaibabhörnchen
entwickelte sich vor Millionen von Jahren aus dem Aberthörnchen, das am Südrand
des Grand Canyons beheimatet ist. Als der Grand Canyon durch Erosion geformt wurde,
wurden die Kieferwälder getrennt und am Nordrand des Canyons entwickelte sich eine
unterschiedliche Unterart.
Ernährung
Das Kaibahörnchen ernährt sich hauptsächlich von Gelbkieferzapfen. Neben dieser Hauptnahrung, ernährt es sich auch von Eicheln, unterschiedlichen Früchten, Pilzen, Sämereien und Rinde.
Nachdem 1965 der Kaibab National Forest auf dem Plateau unter Naturschutz gestellt wurde, war die grundsätzliche Arterhaltung vorerst gesichert. Jedoch konnte dieser Schutz das Kaibabhörnchen nicht vor verwilderten Hunden und Katzen, die dem Tier nachstellten.
Zusätzlich ist die
Population durch seine starke Abhängigkeit von den Gelbkieferbeständen äußerst
instabil.Um ein Aussterben aufgrund von Seuchen und anderen Katastrophen
vorzubeugen, hat man es auch
in anderen Regionen Arizonaseingebürgert. Dies
geschah nach einem Tief gegen 1990, als die Population
im Park nur gut 500
Individuen zählte.
Literatur
:
Kaukasisches
Eichhörnchen |
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum-
und Gleithörnchen (Sciurinae) |
Tribus: |
Baumhörnchen
(Sciurini) |
Gattung: |
Eichhörnchen
(Sciurus) |
Art |
Kaukasisches
Eichhörnchen |
Wissenschaftlicher
Name |
|
Sciurus
anomalus |
|
Gmelin
1788 |
Das
Kaukasische Eichhörnchen (Sciurus anomalus) ist ein Säugetier aus der Ordnung der
Nagetiere (Rodentia) und gehört zur Familie der Hörnchen (Sciuridae).
Beschreibung
Das
Kaukasische Eichhörnchen erreicht eine Körperlänge von 19 bis 23 cm, eine
Gewicht, je nach Geschlecht,von 210 bis 350 Gramm sowie eine Schwanzlänge von bis
zu 15 cm. Das Fell weist eine graubraune bis
rotbraune Färbung auf, die mitunter
auch leicht ins gelbliche gehen kann. Das Bauchfell ist dabei deutlich heller,
meist gelblich bis ocker gefärbt. Zur kalten Jahreszeit sind die Ohren mit Haarbüscheln
gekennzeichnet. Außerdem ist das Fell im Winter deutlich dichter und länger. Der
buschige Schwanz dient zum einen dem Männchen bei
der Paarung dem Imponiergehabe
und zum anderen bei Sprüngen und beim Klettern als Steuer- und Balancierhilfe. Über
den Augen, oberhalb der Nasenspitze an den Wangen und an den Unterarmen hat das
Eichhörnchen Tasthaare, die auch der Orientierung dienen. Die Beine sind recht
kurz und enden in vier Zehen, die mit scharfen Krallen versehen sind. Eichhörnchen
leben einzelgängerisch, die nur während der Paarung zusammenkommen. Sie
beanspruchen kein
festes Revier, nutzen aber ein Streifrevier von gut 1000 Hektar
Größe, in dem sie Artgenossen grundsätzlich
aus dem Weg gehen. Aufgrund von
vielen Parasiten in ihrem Fell, betreiben Eichhörnchen oft eine
ausgedehnte
Fellpflege. Dazu gehören auch Staub- und Grasbäder. Die tagaktiven Tiere
verbringen den Großteil
ihres Lebens in den Baumwipfeln, wo sie auch ihre Nahrung
finden. Sie sind sehr gute Kletterer, die durchaus
Sprünge von einigen Metern bewältigen
können. Am Boden können sie aus dem Stand 50 bis 80 cm weit springen.Das
Kaukasische Eichhörnchen hält nur eine kurze Winterruhe, die oft zur
Nahrungsaufnahme unterbrochen wird.Zu den natürlichen Feinden zählen neben
Greifvögel vor allem Marderartige Raubtiere. Im Kaukasus werden
heute noch
Kaukasische Eichhörnchen zwecks Pelzgewinnung gejagt. Für einen Pelzmantel werden
über
100 Pelze benötigt. In der Roten Liste des IUCN wird die Art als gering gefährdet
geführt.
Verbreitung
Das
Kaukasische Eichhörnchen ist insbesondere im Nahen Osten, Mittleren Osten und im
Kaukasus weit verbreitet.
Es ist insbesondere in Armenien, Aserbaidschan, Georgien,
Griechenland, Iran, Irak, Israel, Jordanien, im Libanon, Syrien und in der Türkei
anzutreffen. Es lebt in Wäldern mit entsprechendem Baumbestand. Zu den bevorzugten
Baumarten gehören, Eichen, Buchen, Haselnuss- und Walnussbäume sowie einige
andere Arten.Sie halten sich fast ausschließlich in den Bäumen auf. Den Boden
betreten sie nur um einen Baum zu wechseln.
Nahrung
Ihre
Nahrung finden sie hauptsächlich in den Wipfeln der Bäume. Neben Nüssen,
Eicheln, Knospen, jungen Trieben, Baumsamen und Beeren fressen sie aber auch
Insekten, Vogeleier und die Brut von Vögeln. Im Herbst suchen sie gelegentlich am
Boden auch nach Pilzen. Auf Nahrungssuche gehen sie in der Regel in den frühen
Morgen- und Abendstunden. Im Sommer meiden sie grundsätzlich die heiße
Mittagszeit. In Zeiten von Nahrungsüberschuß legen sie in Erdlöchern und Baumhöhlen
einen Wintervorrat an Nahrung an. Mithilfe ihres guten Geruchssinnes und eines
hervorragenden Gedächtnisses finden sie ihre Vorratslager fast immer wieder. Ein
Eichhörnchen benötigt pro Tag, je nach Alter und Geschlecht, zwischen 30 und 70
Gramm an Nahrung. Ihre Schneidezähne werden an harter Nahrung wie Nüsse ständig
abgewetzt und wachsen ein lebenlang. Innerhalb der ökologischen Entwicklung des
Waldes spielen sie eine große Rolle, da sie durch Fallenlassen der Früchte zur
natürlichen Aufforstung beitragen.
Fortpflanzung
Die
Geschlechtsreife wird im zweiten Lebensjahr erreicht. Die Paarungszeit beginnt im
auslaufenden Winter oder
dem zeitigen Frühjahr. Zum Paarungsritual gehören
Verfolgungsrennen zwischen Männchen und Weibchen, an
dem durchaus mehrere Männchen
teilnehmen können. Ihre Nester legen sie meist in Astlöchern oder
kleinen Baumhöhlen
an. Sie werden dann mit weichem Material ausgepolstert. Im Innern können die
Nester
einen Durchmesser von bis zu 15 cm haben. Nach einer erfolgreichen Paarung
beträgt die Tragezeit etwa 40
Tage. Zum ersten Wurf kommt es im zeitigen Frühjahr,
zum zweiten Wurf in der Regel im August. Das
Weibchen bringt meist drei bis sechs,
selten mehr Jungtiere zur Welt. Die Jungtiere sind bei der Geburt nackt,
blind und
weisen ein Gewicht von sechs bis acht Gramm auf. Der erste spärliche Flaum wächst
ihnen nach
zwei Wochen. Ihre Augen öffnen sie das erste Mal nach etwa vier Wochen.
Ab diesem Zeitpunkt wachsen ihnen
auch ihre Schneidezähne. Erst ab der neunten
oder zehnten Woche verlassen sie erstmals ihr schützendes Nest.
Die Entwöhnung
erfolgt ab der sechsten Woche. Befinden sich die Jungtiere außerhalb des Nestes
und droht Gefahr, so ist zu beobachten, dass das Weibchen die Jungen im Maul
tragend ins Nest trägt. Ein Großteil der Jungtiere,
das sind etwa 80 Prozent,
erreichen nicht das erste Lebensjahr. In Freiheit können Eichhörnchen bis zu zehn
Jahre
alt werden, in Gefangenschaft bis fünfzehn Jahre.
Die weitaus erfolgreichste Säugetierordnung unserer Zeit -
gemessen an der Artenvielfalt ebenso wie an der Individuenzahl - sind die Nagetiere
(Rodentia). Mehr als vierzig Prozent aller heutigen Säugetierarten, nämlich rund
2000 von 4600, gehören zu dieser Sippe, deren früheste Vorfahren sich vor gut fünfzig
Millionen Jahren auf dem nordamerikanischen Halbkontinent herausgebildet hatten.
Im Allgemeinen wird die Nagetierordnung aufgrund körperbaulicher
Merkmale in drei Hauptgruppen gegliedert: Die größte Gruppe sind mit weit über
1000 Mitgliedern die Mäuseverwandten (Unterordnung Myomorpha). Eine weit kleinere
Gruppe bilden mit ungefähr 180 Arten die Stachelschweinverwandten (Unterordnung
Hystricomorpha). Die dritte Gruppe schließlich stellen die Hörnchenverwandten
(Unterordnung Sciuromorpha) mit etwa 380 Arten dar.
Die umfangreichste Familie innerhalb der Unterordnung der Hörnchenverwandten
ist mit ungefähr 270 Arten die der «eigentlichen» Hörnchen (Sciuridae). Wie die
meisten Säugetierfamilien weist sie ihre größte Artenvielfalt in den tropischen
Regionen der Erde auf. Auch Nordamerika, das «Stammland» aller Nagetiere,
beherbergt eine beachtliche Zahl von Hörnchenarten. Hingegen finden sich in den
gemäßigten Zonen der Alten Welt recht wenige Arten. In ganz Eurasien sind es
lediglich drei «Baumhörnchen», vier «Gleithörnchen» und fünfzehn «Erdhörnchen».
Eines der drei Baumhörnchen ist das Kaukasische Eichhörnchen (Sciurus anomalus),
von dem hier berichtet werden soll.
Im
Nahen Osten zu Hause
18 Eichhörnchen (Gattung Sciurus) existieren weltweit. 25 von ihnen kommen in der Neuen Welt - also Nord-, Mittel- und Südamerika - vor. Die anderen drei sind in der Alten Welt, genauer in Eurasien, heimisch. Es handelt sich erstens um unser allbekanntes Europäisches Eichhörnchen (Sciurus vulgaris), zweitens das Japanische Eichhörnchen (Sciurus lis) und drittens das Kaukasische Eichhörnchen.
Während das Europäische Eichhörnchen wohl die weiteste Verbreitung aller Eichhörnchen hat und von den Britischen Inseln im Westen quer durch das nördliche Eurasien bis zur nordjapanischen Insel Hokkaido im Osten vorkommt, weisen die beiden anderen altweltlichen Eichhörnchen ziemlich begrenzte Verbreitungsgebiete auf: Das Japanische Eichhörnchen findet sich einzig auf den zentral- und südjapanischen Inseln Honshu, Shikoku und Kyushu; das Kaukasische Eichhörnchen lebt nur im Nahen Osten zwischen dem Schwarzen Meer im Nordwesten und dem Persischen Golf im Südosten. Da sich die Verbreitungsgebiete der drei Arten nirgendwo überlappen und da die drei Arten einander in der Lebensweise und im Aussehen sehr ähnlich sind, neigen manche Wissenschaftler zur Ansicht, dass das Japanische und das Kaukasische Eichhörnchen aus je einer isolierten Population des Europäischen Eichhörnchens entstanden und deshalb bloss als regionale Unterarten des Europäischen Eichhörnchens zu betrachten sind. Im Allgemeinen werden sie jedoch alle drei als separate Arten behandelt, und das wollen wir hier auch so halten.
Das Kaukasische Eichhörnchen ist ein mittelgroßes Mitglied der Eichhörnchensippe: Erwachsene Individuen weisen eine Kopfrumpflänge von ungefähr 20 Zentimetern, eine Schwanzlänge von etwa 14 Zentimetern und ein Gewicht um 200 Gramm auf. Das Kaukasische Eichhörnchen ist damit etwas kleiner als das Europäische Eichhörnchen. Äußerlich unterscheidet es sich von letzterem ferner dadurch, dass sein Bauchfell nicht weiß, sondern cremegelb bis rostrot gefärbt ist und dass es auch im Winterfell keine auffälligen Ohrpinsel besitzt. Vergleichsweise kürzer ist im Übrigen sein Schwanz.
Das Verbreitungsgebiet des Kaukasischen Eichhörnchens
erstreckt sich im Nordwesten über die Anatolische Halbinsel, also den asiatischen
Teil der Türkei, und schließt die vor der türkischen Westküste liegende
griechische Insel Lesbos mit ein. Im Südwesten reicht es über Syrien und den
Libanon bis nach Israel und Jordanien. Im Südosten zieht es sich entlang des
Sagrosgebirges durch den östlichen Irak und den westlichen Iran bis zum Persischen
Golf. Und im Nordosten umschließt es die Transkaukasischen Ex-Sowjetrepubliken
Georgien, Aserbaidschan und Armenien. Von Transkaukasien abgesehen ist das
Vorkommen des Kaukasischen Eichhörnchens innerhalb dieses Areals allerdings sehr
fleckenhaft; die Art gilt als selten bis sehr selten.
Ein
wendiges Klettertier
Wie alle seine Vettern ist das Kaukasische Eichhörnchen ein überaus wendiges «Klettertier», das einen Grossteil seines Lebens hoch oben im Geäst der Bäumen verbringt. Schnell und sicher läuft es Baumstämme hinauf, wobei es in typischer, stoßweiser Bewegung jeweils die Krallen beider Vorder- bzw. beider Hinterpfoten gleichzeitig in die Rinde schlägt. Behände rennt es Ästen entlang, und gewandt balanciert es selbst auf dünnen, schwankenden Zweigen, wobei ihm sein buschiger Schwanz als Balancierhilfe dient. Dank seiner kräftigen Hinterbeine vermag es mehrere Meter breite Lücken zwischen den Wipfeln zweier Nachbarbäume zu überspringen, und auch hierbei ist ihm sein Schwanz sehr dienlich, diesmal als Steuerruder. Stammabwärts klettert das Kaukasische Eichhörnchen mit dem Kopf nach unten und hakt sich dabei mit den Krallen der rückwärts fortgestreckten Hinterbeine in die Rinde.
Für den Bau seines - überlebenswichtigen - Winterkobels wendet das Kaukasische Eichhörnchen mehrere Tage auf, und auch bei der Suche nach einem günstigen Nestplatz überlässt es nichts dem Zufall. Meistens wählt es eine kräftige Astgabel in einer dichten Baumkrone auf halber Höhe eines mindestens zwanzig Meter hohen Baums, der in einer Baumgruppe oder einer Waldung steht. So hat es die Gewissheit, dass sein Nest auch bei Sturmwinden gut hält, dass vielfältige Fluchtrouten beim Auftauchen etwaiger Fressfeinde zur Verfügung stehen und dass die Wege zu den Nahrungsplätzen nicht allzu weit sind.
Sommerkobel sind demgegenüber weit einfachere, rasch hergestellte Bauten. Oft bestehen sie aus wenig mehr als einer tellerförmigen Plattform aus belaubten Zweigen. Sie dienen dem Kaukasischen Eichhörnchen einerseits als Nachtlager und andererseits zum Abhalten einer oft ausgedehnten «Siesta».
Häufiger als das Europäische Eichhörnchen verwendet das
Kaukasische Eichhörnchen im Übrigen Baumhöhlen an Stelle selbst gebauter Kobel.
Teils bezieht es natürliche, durch Verrottung entstandene Höhlungen in Stämmen
oder dicken Ästen, teils auch unbewohnte Spechthöhlen.
Nüsse, Zapfen und Pilze
Die Nahrung des Kaukasischen Eichhörnchens ist - wie die des
Europäischen Eichhörnchens - sehr mannigfaltig: Sie besteht zur Hauptsache aus
Nadelbaumsamen sowie Bucheckern, Eicheln, Nüssen und anderen hartschaligen Baumfrüchten.
Auf der Speisekarte stehen aber auch Pilze, Beeren, Knospen, Blüten, Rinden, Baumsäfte,
Wurzeln und Knollen. Ebenfalls nicht verschmäht wird tierliche Kost - von Insekten
und deren Larven über Ameisenpuppen und Schnecken bis hin zu Vogeleiern und
nestjungen Vögeln.
Die Zusammensetzung der Nahrung richtet sich stark nach dem örtlichen
und saisonalen Angebot. Im Iran beispielsweise, wo das Kaukasische Eichhörnchen
vor allem in den ausgedehnten Eichenwäldern des Sagrosgebirges vorkommt, bilden
Eicheln das ganze Jahr über das hauptsächliche Futter. Im Südwesten des
Artverbreitungsgebiets haben hingegen die Samen, die es aus den Zapfen der
Libanonzedern gewinnt, eine große Bedeutung. Mancherorts fallen im Spätsommer
Pilze stark ins Gewicht.
Mit seiner außerordentlichen Kletterfähigkeit, mit seinen kräftigen Nagezähnen, welche zeitlebens nachwachsen, und mit seinen handartigen Vorderpfoten, die ihm das Festhalten von Nahrungsdingen beim Nagen erlauben, ist das Kaukasische Eichhörnchen an das Ernten und Öffnen hartschaliger Baumfrüchte hervorragend angepasst. Sie vermitteln ihm im tierlichen Wettstreit um die verfügbaren Nahrungsquellen entscheidende Vorteile.
Vom << vergessenen>> Vorrat
Entgegen der landläufigen Meinung halten Eichhörnchen - so auch das Kaukasische Eichhörnchen - keinen Winterschlaf. Zwar verbringen sie während des Winters viel Zeit in ihrem warm gepolsterten Kugelnest und sparen so möglichst viel Energie. Doch selbst wenn es bitterkalt ist und der Wind durch die kahlen Bäume pfeift, meldet sich bei den Eichhörnchen der Hunger und treibt sie nach draußen. Ein dichtes Winterfell schützt sie zwar vor den tiefen Temperaturen. Aber Zapfen, Nüsse und Beeren hängen dann kaum mehr an den Bäumen und Sträuchern. Jetzt zahlt es sich aus, dass die zierlichen Nagetiere im Herbst, der nahrungsreichsten Jahreszeit, vorgesorgt haben: Zur Zeit des Überflusses haben sie nämlich viele Nüsse, Eicheln und Eckern, die sie nicht mehr verzehren konnten, unter Wurzeln vergraben oder in Baumhöhlen, leeren Vogelnestern und an anderen Orten versteckt. Nur dank diesen Depots kommen die Eichhörnchen unbeschadet durch den kräftezehrenden Winter. Ihre Verstecke vermögen sich die Eichhörnchen zwar nicht zu merken, wie oft behauptet wird. So gut ist ihr Gedächtnis nicht. Sie suchen im Winter einfach planmäßig an möglichen Orten - und werden dort dank ihres ausgezeichneten Geruchssinns oft fündig. Viele Verstecke bleiben allerdings unentdeckt. Da aber aus mancher Nuss und mancher Eichel, die im Boden verbleibt, ein neuer Futterbaum wächst, trägt auch der «vergessene» Vorrat schließlich Früchte, und zwar für kommende Eichhörnchengenerationen.
Die Paarungszeit fällt beim Kaukasischen Eichhörnchen gewöhnlich in den Monat März. Bald nach der Paarung gehen Weibchen und Männchen wieder eigene Wege. Letztere haben also keine väterlichen Pflichten.
Das Weibchen bringt nach einer Tragzeit von gut fünf Wochen zumeist im April drei bis sieben Junge in einer mit Moos und Blättern sorgfältig ausgekleideten Baumhöhle oder einem Kobel zur Welt. Die jungen Hörnchen sind typische, das heisst blinde, rosignackte und winzige Nesthocker. Erst im Alter von einem Monat öffnen sie ihre Augen, und es dauert nochmals zehn Tage, bis sie ihr Geburtsnest verlassen, um die nähere Umgebung zu erkunden. Sie beginnen dann gleich, feste Nahrung zu sich zu nehmen, werden aber vom Weibchen noch einen weiteren Monat lang gesäugt. Danach löst sich die Bindung zwischen der Mutter und ihrem Nachwuchs allmählich auf. Die selbstständig gewordenen Junghörnchen ziehen allerdings nicht fort, sondern bleiben noch monatelang in der Nähe des mütterlichen Nests - auch dann, wenn das Weibchen noch einen zweiten Wurf großzieht, was oftmals der Fall ist.
Ebenso wie die erwachsenen Individuen müssen sich die jungen Eichhörnchen vor Mardern und Greifvögeln in Acht nehmen. Außerdem müssen sie vor Einbruch des Winters genügend «Speck» ansetzen, Vorräte anlegen und einen Kobel bauen. Längst nicht alle sind in ihren Bemühungen erfolgreich. Vom Europäischen Eichhörnchen wissen wir, dass bloß ein Fünftel bis ein Viertel der Junghörnchen das nächste Jahr erleben. Diejenigen aber, die ihren ersten Winter heil überstehen, schreiten bereits im folgenden Frühjahr ihrerseits zur Fortpflanzung.
In Menschenobhut können Eichhörnchen ein Alter von zehn bis
zwölf Jahren erreichen. In der freien Wildbahn mit all ihren Unwägbarkeiten dürfte
ihre Lebenserwartung jedoch kaum mehr als vier oder fünf Jahre betragen.
Auf intakte Waldlandschaften angewiesen
Das Kaukasische Eichhörnchen wird vom Menschen im Allgemeinen
nicht gezielt verfolgt. Weder sein Winterfell, das weniger dicht ist als das des
Europäischen Eichhörnchens, noch die von ihm gebietsweise in Walnusshainen
verursachten Ernteschäden lohnen bzw. rechtfertigen seine Bejagung oder seinen
Fang.
Von der Weltnaturschutzunion (IUCN) wird das Kaukasische
Eichhörnchen gegenwärtig als «nächstens gefährdet» eingestuft. Ob und wann
eine Umstufung zu den wirklich in ihrem Fortbestand gefährdeten Tierarten nötig
sein wird, hängt weit gehend davon ab, wie umsichtig - oder eben fahrlässig - der
Mensch im Nahen Osten mit der Ressource Wald umgeht.
Legenden
Das Kaukasische Eichhörnchen (Sciurus anomalus) ist ein
mittelgroßes Mitglied der 28 Arten umfassenden Eichhörnchensippe: Es weist eine
Kopfrumpflänge von ungefähr 20 Zentimetern, eine Schwanzlänge von etwa 14
Zentimetern und ein Gewicht um 200 Gramm auf. Von unserem Europäischen Eichhörnchen
(Sciurus vulgaris) unterscheidet es sich deutlich dadurch, dass sein Bauchfell
nicht weiß, sondern cremegelb (in Kleinasien) bis rostrot (im Kaukasus und
Zagrosgebirge) gefärbt ist und dass es keine auffälligen Ohrpinsel besitzt.
Die Nahrung des Kaukasischen Eichhörnchens ist sehr
mannigfaltig. Zur Hauptsache setzt sie sich aber aus Nadelbaumsamen sowie
Bucheckern, Eicheln, Nüssen und anderen hartschaligen Baumfrüchten zusammen. Mit
seinen handartigen Vorderpfoten vermag das grazile Hörnchen seine «Leckerbissen»
geschickt zu ergreifen und festzuhalten, was ihm das Benagen derselben wesentlich
erleichtert.
Mit freundlicher Genehmigung
von Herrn Markus Kappeler
© 2001 Markus Kappeler / Groth AG
(erschienen in der WWF Conservation Stamp Collection,
Groth AG, Unterägeri)
Kinabalu squirrel. |
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere (Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte |
Familie: |
Hörnchen (Sciuridae) |
Unterfamilie: |
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Tribus: |
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Gattung: |
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Art: |
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Wissenschaftlicher
Name |
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Kinabalu squirrel. |
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Kintampo Squirrel |
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere (Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte |
Familie: |
Hörnchen (Sciuridae) |
Unterfamilie: |
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Tribus: |
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Gattung: |
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Art: |
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Wissenschaftlicher
Name |
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Kintampo Squirrel |
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