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Kaibabhörnchen

 

Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Baumhörnchen (Sciurini)
Gattung: Eichhörnchen (Sciurus)
Art: Aberthörnchen (Sciurus aberti)
Unterart: Kaibabhörnchen
Wissenschaftlicher Name
Sciurus aberti kaibabensis
(Merriam, 1904) aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

Das Kaibabhörnchen (Sciurus aberti kaibabensis) ist ein Eichhörnchen, das im Kaibab-Plateau  am Nordrand des Grand Canyons beheimatet ist. Früher wurde es als eigenständige Art (Sciurus kaibabensis) klassifiziert, heute wird es als Unterart des Aberthörnchens (Sciurus aberti) angesehen.

Beschreibung  
                                                                                                                                                                                                   Es hat einen 35 cm langen dunkelgrauen bis schwarzen Körper und einen 25 cm langen weißen buschigen Schwanz.
An den Ohren befinden sich Büschel, die bei älteren Tiere eine Länge von 25 bis 50 Millimeter erreichen können.
Sie stehen im Winter aufrecht und sind im Sommer kaum zu sehen.

Verbreitung und Lebensweise  
                                                                                                                                                                     Die Hauptpopulation lebt in einem 800 km² großen Areal, im sogenannten Kaibab-Plateau am Nordrand des Grand Canyon im Südwesten der USA in Arizona. Um Seuchen und anderen Katastrophen vorzubeugen, wurde es auch in anderen Regionen Arizonas eingebürgert. Die Population der Hörnchen ist abhängig von der Menge der Gelbkieferzapfen, die ihre Hauptnahrung bilden. Es ernährt sich außerdem von Eicheln, Früchten, Pilzen sowie von Samen und Rinde. Die Schlafnester werden in den Zweigen der Bäume errichtet und die Nester aus Zweigen und Kiefernadeln. Die Jungen werden zwischen April und August geboren.

Isolation und Gefährdung 
                                                                                                                                                                             1965 wurde der Kaibab National Forest auf dem Plateau unter Naturschutz gestellt. Trotzdem gab es immer wieder Opfer durch verwilderte Hunde und Katzen. Außerdem macht es seine starke Abhängigkeit von den Gelbkieferbeständen sehr verwundbar. Das Kaibabhörnchen entwickelte sich vor Millionen von Jahren aus dem Aberthörnchen, das am Südrand des Grand Canyons beheimatet ist. Als der Grand Canyon durch Erosion geformt wurde, wurden die Kieferwälder getrennt und am Nordrand des Canyons entwickelte sich eine unterschiedliche Unterart.
 

 Ernährung

Das Kaibahörnchen ernährt sich hauptsächlich von Gelbkieferzapfen. Neben dieser Hauptnahrung, ernährt es sich auch von Eicheln, unterschiedlichen Früchten, Pilzen, Sämereien und Rinde.

Gefährdung, Schutz

Nachdem 1965 der Kaibab National Forest auf dem Plateau unter Naturschutz gestellt wurde, war die grundsätzliche Arterhaltung vorerst gesichert. Jedoch konnte dieser Schutz das Kaibabhörnchen nicht vor verwilderten Hunden und Katzen, die dem Tier nachstellten.

Zusätzlich ist die Population durch seine starke Abhängigkeit von den Gelbkieferbeständen äußerst instabil.Um ein Aussterben aufgrund von Seuchen und anderen Katastrophen vorzubeugen, hat man es auch in anderen Regionen Arizonaseingebürgert. Dies geschah nach einem Tief gegen 1990, als die Population im Park nur gut 500 Individuen zählte.

 

Literatur : 1977: Sitwell, Nigel: Wildlife - Das Jahrbuch des Welt-Naturschutzes, Südwest-Verlag, Stuttgart

 

 

 

 

Kaukasisches Eichhörnchen

Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Baumhörnchen (Sciurini)
Gattung: Eichhörnchen (Sciurus)
Art Kaukasisches Eichhörnchen
Wissenschaftlicher Name
Sciurus anomalus
Gmelin 1788 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

 

Das Kaukasische Eichhörnchen (Sciurus anomalus) ist ein Säugetier aus der Ordnung der Nagetiere (Rodentia) und gehört zur Familie der Hörnchen (Sciuridae). Es lebt im Kaukasus, in Nordpersien und Kleinasien in Buchen- und Haselnusswäldern und hat ein creme- oder rostfarbenes Bauchfell. Sein Nest baut es nur in Baumhöhlen.

Beschreibung

Das Kaukasische Eichhörnchen erreicht eine Körperlänge von 19 bis 23 cm, eine Gewicht, je nach Geschlecht,von 210 bis 350 Gramm sowie eine Schwanzlänge von bis zu 15 cm. Das Fell weist eine graubraune bis rotbraune Färbung auf, die mitunter auch leicht ins gelbliche gehen kann. Das Bauchfell ist dabei deutlich heller, meist gelblich bis ocker gefärbt. Zur kalten Jahreszeit sind die Ohren mit Haarbüscheln gekennzeichnet. Außerdem ist das Fell im Winter deutlich dichter und länger. Der buschige Schwanz dient zum einen dem Männchen bei der Paarung dem Imponiergehabe und zum anderen bei Sprüngen und beim Klettern als Steuer- und Balancierhilfe. Über den Augen, oberhalb der Nasenspitze an den Wangen und an den Unterarmen hat das Eichhörnchen Tasthaare, die auch der Orientierung dienen. Die Beine sind recht kurz und enden in vier Zehen, die mit scharfen Krallen versehen sind. Eichhörnchen leben einzelgängerisch, die nur während der Paarung zusammenkommen. Sie beanspruchen kein festes Revier, nutzen aber ein Streifrevier von gut 1000 Hektar Größe, in dem sie Artgenossen grundsätzlich aus dem Weg gehen. Aufgrund von vielen Parasiten in ihrem Fell, betreiben Eichhörnchen oft eine ausgedehnte Fellpflege. Dazu gehören auch Staub- und Grasbäder. Die tagaktiven Tiere verbringen den Großteil ihres Lebens in den Baumwipfeln, wo sie auch ihre Nahrung finden. Sie sind sehr gute Kletterer, die durchaus Sprünge von einigen Metern bewältigen können. Am Boden können sie aus dem Stand 50 bis 80 cm weit springen.Das Kaukasische Eichhörnchen hält nur eine kurze Winterruhe, die oft zur Nahrungsaufnahme unterbrochen wird.Zu den natürlichen Feinden zählen neben Greifvögel vor allem Marderartige Raubtiere. Im Kaukasus werden heute noch Kaukasische Eichhörnchen zwecks Pelzgewinnung gejagt. Für einen Pelzmantel werden über 100 Pelze benötigt. In der Roten Liste des IUCN wird die Art als gering gefährdet geführt.

Verbreitung

Das Kaukasische Eichhörnchen ist insbesondere im Nahen Osten, Mittleren Osten und im Kaukasus weit verbreitet.
Es ist insbesondere in Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Griechenland, Iran, Irak, Israel, Jordanien, im Libanon, Syrien und in der Türkei anzutreffen. Es lebt in Wäldern mit entsprechendem Baumbestand. Zu den bevorzugten Baumarten gehören, Eichen, Buchen, Haselnuss- und Walnussbäume sowie einige andere Arten.Sie halten sich fast ausschließlich in den Bäumen auf. Den Boden betreten sie nur um einen Baum zu wechseln.

Nahrung

Ihre Nahrung finden sie hauptsächlich in den Wipfeln der Bäume. Neben Nüssen, Eicheln, Knospen, jungen Trieben, Baumsamen und Beeren fressen sie aber auch Insekten, Vogeleier und die Brut von Vögeln. Im Herbst suchen sie gelegentlich am Boden auch nach Pilzen. Auf Nahrungssuche gehen sie in der Regel in den frühen Morgen- und Abendstunden. Im Sommer meiden sie grundsätzlich die heiße Mittagszeit. In Zeiten von Nahrungsüberschuß legen sie in Erdlöchern und Baumhöhlen einen Wintervorrat an Nahrung an. Mithilfe ihres guten Geruchssinnes und eines hervorragenden Gedächtnisses finden sie ihre Vorratslager fast immer wieder. Ein Eichhörnchen benötigt pro Tag, je nach Alter und Geschlecht, zwischen 30 und 70 Gramm an Nahrung. Ihre Schneidezähne werden an harter Nahrung wie Nüsse ständig abgewetzt und wachsen ein lebenlang. Innerhalb der ökologischen Entwicklung des Waldes spielen sie eine große Rolle, da sie durch Fallenlassen der Früchte zur natürlichen Aufforstung beitragen.

Fortpflanzung

Die Geschlechtsreife wird im zweiten Lebensjahr erreicht. Die Paarungszeit beginnt im auslaufenden Winter oder dem zeitigen Frühjahr. Zum Paarungsritual gehören Verfolgungsrennen zwischen Männchen und Weibchen, an dem durchaus mehrere Männchen teilnehmen können. Ihre Nester legen sie meist in Astlöchern oder kleinen Baumhöhlen an. Sie werden dann mit weichem Material ausgepolstert. Im Innern können die Nester einen Durchmesser von bis zu 15 cm haben. Nach einer erfolgreichen Paarung beträgt die Tragezeit etwa 40 Tage. Zum ersten Wurf kommt es im zeitigen Frühjahr, zum zweiten Wurf in der Regel im August. Das Weibchen bringt meist drei bis sechs, selten mehr Jungtiere zur Welt. Die Jungtiere sind bei der Geburt nackt, blind und weisen ein Gewicht von sechs bis acht Gramm auf. Der erste spärliche Flaum wächst ihnen nach zwei Wochen. Ihre Augen öffnen sie das erste Mal nach etwa vier Wochen. Ab diesem Zeitpunkt wachsen ihnen auch ihre Schneidezähne. Erst ab der neunten oder zehnten Woche verlassen sie erstmals ihr schützendes Nest. Die Entwöhnung erfolgt ab der sechsten Woche. Befinden sich die Jungtiere außerhalb des Nestes und droht Gefahr, so ist zu beobachten, dass das Weibchen die Jungen im Maul tragend ins Nest trägt. Ein Großteil der Jungtiere, das sind etwa 80 Prozent, erreichen nicht das erste Lebensjahr. In Freiheit können Eichhörnchen bis zu zehn Jahre alt werden, in Gefangenschaft bis fünfzehn Jahre.

 

  Kaukasisches Eichhörnchen (Sciurus anomalus)

 

Die weitaus erfolgreichste Säugetierordnung unserer Zeit - gemessen an der Artenvielfalt ebenso wie an der Individuenzahl - sind die Nagetiere (Rodentia). Mehr als vierzig Prozent aller heutigen Säugetierarten, nämlich rund 2000 von 4600, gehören zu dieser Sippe, deren früheste Vorfahren sich vor gut fünfzig Millionen Jahren auf dem nordamerikanischen Halbkontinent herausgebildet hatten.

Im Allgemeinen wird die Nagetierordnung aufgrund körperbaulicher Merkmale in drei Hauptgruppen gegliedert: Die größte Gruppe sind mit weit über 1000 Mitgliedern die Mäuseverwandten (Unterordnung Myomorpha). Eine weit kleinere Gruppe bilden mit ungefähr 180 Arten die Stachelschweinverwandten (Unterordnung Hystricomorpha). Die dritte Gruppe schließlich stellen die Hörnchenverwandten (Unterordnung Sciuromorpha) mit etwa 380 Arten dar.

Die umfangreichste Familie innerhalb der Unterordnung der Hörnchenverwandten ist mit ungefähr 270 Arten die der «eigentlichen» Hörnchen (Sciuridae). Wie die meisten Säugetierfamilien weist sie ihre größte Artenvielfalt in den tropischen Regionen der Erde auf. Auch Nordamerika, das «Stammland» aller Nagetiere, beherbergt eine beachtliche Zahl von Hörnchenarten. Hingegen finden sich in den gemäßigten Zonen der Alten Welt recht wenige Arten. In ganz Eurasien sind es lediglich drei «Baumhörnchen», vier «Gleithörnchen» und fünfzehn «Erdhörnchen». Eines der drei Baumhörnchen ist das Kaukasische Eichhörnchen (Sciurus anomalus), von dem hier berichtet werden soll.

Im Nahen Osten zu Hause

18 Eichhörnchen (Gattung Sciurus) existieren weltweit. 25 von ihnen kommen in der Neuen Welt - also Nord-, Mittel- und Südamerika - vor. Die anderen drei sind in der Alten Welt, genauer in Eurasien, heimisch. Es handelt sich erstens um unser allbekanntes Europäisches Eichhörnchen (Sciurus vulgaris), zweitens das Japanische Eichhörnchen (Sciurus lis) und drittens das Kaukasische Eichhörnchen.

 Während das Europäische Eichhörnchen wohl die weiteste Verbreitung aller Eichhörnchen hat und von den Britischen Inseln im Westen quer durch das nördliche Eurasien bis zur nordjapanischen Insel Hokkaido im Osten vorkommt, weisen die beiden anderen altweltlichen Eichhörnchen ziemlich begrenzte Verbreitungsgebiete auf: Das Japanische Eichhörnchen findet sich einzig auf den zentral- und südjapanischen Inseln Honshu, Shikoku und Kyushu; das Kaukasische Eichhörnchen lebt nur im Nahen Osten zwischen dem Schwarzen Meer im Nordwesten und dem Persischen Golf im Südosten. Da sich die Verbreitungsgebiete der drei Arten nirgendwo überlappen und da die drei Arten einander in der Lebensweise und im Aussehen sehr ähnlich sind, neigen manche Wissenschaftler zur Ansicht, dass das Japanische und das Kaukasische Eichhörnchen aus je einer isolierten Population des Europäischen Eichhörnchens entstanden und deshalb bloss als regionale Unterarten des Europäischen Eichhörnchens zu betrachten sind. Im Allgemeinen werden sie jedoch alle drei als separate Arten behandelt, und das wollen wir hier auch so halten.

Das Kaukasische Eichhörnchen ist ein mittelgroßes Mitglied der Eichhörnchensippe: Erwachsene Individuen weisen eine Kopfrumpflänge von ungefähr 20 Zentimetern, eine Schwanzlänge von etwa 14 Zentimetern und ein Gewicht um 200 Gramm auf. Das Kaukasische Eichhörnchen ist damit etwas kleiner als das Europäische Eichhörnchen. Äußerlich unterscheidet es sich von letzterem ferner dadurch, dass sein Bauchfell nicht weiß, sondern cremegelb bis rostrot gefärbt ist und dass es auch im Winterfell keine auffälligen Ohrpinsel besitzt. Vergleichsweise kürzer ist im Übrigen sein Schwanz.

Das Verbreitungsgebiet des Kaukasischen Eichhörnchens erstreckt sich im Nordwesten über die Anatolische Halbinsel, also den asiatischen Teil der Türkei, und schließt die vor der türkischen Westküste liegende griechische Insel Lesbos mit ein. Im Südwesten reicht es über Syrien und den Libanon bis nach Israel und Jordanien. Im Südosten zieht es sich entlang des Sagrosgebirges durch den östlichen Irak und den westlichen Iran bis zum Persischen Golf. Und im Nordosten umschließt es die Transkaukasischen Ex-Sowjetrepubliken Georgien, Aserbaidschan und Armenien. Von Transkaukasien abgesehen ist das Vorkommen des Kaukasischen Eichhörnchens innerhalb dieses Areals allerdings sehr fleckenhaft; die Art gilt als selten bis sehr selten.

Ein wendiges Klettertier

Wie alle seine Vettern ist das Kaukasische Eichhörnchen ein überaus wendiges «Klettertier», das einen Grossteil seines Lebens hoch oben im Geäst der Bäumen verbringt. Schnell und sicher läuft es Baumstämme hinauf, wobei es in typischer, stoßweiser Bewegung jeweils die Krallen beider Vorder- bzw. beider Hinterpfoten gleichzeitig in die Rinde schlägt. Behände rennt es Ästen entlang, und gewandt balanciert es selbst auf dünnen, schwankenden Zweigen, wobei ihm sein buschiger Schwanz als Balancierhilfe dient. Dank seiner kräftigen Hinterbeine vermag es mehrere Meter breite Lücken zwischen den Wipfeln zweier Nachbarbäume zu überspringen, und auch hierbei ist ihm sein Schwanz sehr dienlich, diesmal als Steuerruder. Stammabwärts klettert das Kaukasische Eichhörnchen mit dem Kopf nach unten und hakt sich dabei mit den Krallen der rückwärts fortgestreckten Hinterbeine in die Rinde.

  Das Kaukasische Eichhörnchen ist ausschließlich am Tag unterwegs. Die Nacht verbringt es schlafend in einer Baumhöhle oder in einem selbstgebauten Nest, einem so genannten «Kobel». Hierbei gilt es zwei Typen zu unterscheiden: Winterkobel und Sommerkobel. Beim Winterkobel handelt es sich um ein robustes Gebilde von gewöhnlich 30 bis 40 Zentimetern Durchmesser. Die Hülle besteht aus verwobenen Zweigen, welche oftmals noch belaubt sind; der Innenraum ist mit Moos- und Rindenstückchen sowie Blättern, Flechten und anderen pflanzlichen Materialien regendicht und wärmeisolierend ausgekleidet. Eine oder zwei enge, kaum erkennbare Öffnungen führen zur Nestkammer.

Für den Bau seines - überlebenswichtigen - Winterkobels wendet das Kaukasische Eichhörnchen mehrere Tage auf, und auch bei der Suche nach einem günstigen Nestplatz überlässt es nichts dem Zufall. Meistens wählt es eine kräftige Astgabel in einer dichten Baumkrone auf halber Höhe eines mindestens zwanzig Meter hohen Baums, der in einer Baumgruppe oder einer Waldung steht. So hat es die Gewissheit, dass sein Nest auch bei Sturmwinden gut hält, dass vielfältige Fluchtrouten beim Auftauchen etwaiger Fressfeinde zur Verfügung stehen und dass die Wege zu den Nahrungsplätzen nicht allzu weit sind.

Sommerkobel sind demgegenüber weit einfachere, rasch hergestellte Bauten. Oft bestehen sie aus wenig mehr als einer tellerförmigen Plattform aus belaubten Zweigen. Sie dienen dem Kaukasischen Eichhörnchen einerseits als Nachtlager und andererseits zum Abhalten einer oft ausgedehnten «Siesta».

Häufiger als das Europäische Eichhörnchen verwendet das Kaukasische Eichhörnchen im Übrigen Baumhöhlen an Stelle selbst gebauter Kobel. Teils bezieht es natürliche, durch Verrottung entstandene Höhlungen in Stämmen oder dicken Ästen, teils auch unbewohnte Spechthöhlen.

 Nüsse, Zapfen und Pilze

Die Nahrung des Kaukasischen Eichhörnchens ist - wie die des Europäischen Eichhörnchens - sehr mannigfaltig: Sie besteht zur Hauptsache aus Nadelbaumsamen sowie Bucheckern, Eicheln, Nüssen und anderen hartschaligen Baumfrüchten. Auf der Speisekarte stehen aber auch Pilze, Beeren, Knospen, Blüten, Rinden, Baumsäfte, Wurzeln und Knollen. Ebenfalls nicht verschmäht wird tierliche Kost - von Insekten und deren Larven über Ameisenpuppen und Schnecken bis hin zu Vogeleiern und nestjungen Vögeln.

Die Zusammensetzung der Nahrung richtet sich stark nach dem örtlichen und saisonalen Angebot. Im Iran beispielsweise, wo das Kaukasische Eichhörnchen vor allem in den ausgedehnten Eichenwäldern des Sagrosgebirges vorkommt, bilden Eicheln das ganze Jahr über das hauptsächliche Futter. Im Südwesten des Artverbreitungsgebiets haben hingegen die Samen, die es aus den Zapfen der Libanonzedern gewinnt, eine große Bedeutung. Mancherorts fallen im Spätsommer Pilze stark ins Gewicht.

Mit seiner außerordentlichen Kletterfähigkeit, mit seinen kräftigen Nagezähnen, welche zeitlebens nachwachsen, und mit seinen handartigen Vorderpfoten, die ihm das Festhalten von Nahrungsdingen beim Nagen erlauben, ist das Kaukasische Eichhörnchen an das Ernten und Öffnen hartschaliger Baumfrüchte hervorragend angepasst. Sie vermitteln ihm im tierlichen Wettstreit um die verfügbaren Nahrungsquellen entscheidende Vorteile.

 Vom << vergessenen>> Vorrat

Entgegen der landläufigen Meinung halten Eichhörnchen - so auch das Kaukasische Eichhörnchen - keinen Winterschlaf. Zwar verbringen sie während des Winters viel Zeit in ihrem warm gepolsterten Kugelnest und sparen so möglichst viel Energie. Doch selbst wenn es bitterkalt ist und der Wind durch die kahlen Bäume pfeift, meldet sich bei den Eichhörnchen der Hunger und treibt sie nach draußen. Ein dichtes Winterfell schützt sie zwar vor den tiefen Temperaturen. Aber Zapfen, Nüsse und Beeren hängen dann kaum mehr an den Bäumen und Sträuchern. Jetzt zahlt es sich aus, dass die zierlichen Nagetiere im Herbst, der nahrungsreichsten Jahreszeit, vorgesorgt haben: Zur Zeit des Überflusses haben sie nämlich viele Nüsse, Eicheln und Eckern, die sie nicht mehr verzehren konnten, unter Wurzeln vergraben oder in Baumhöhlen, leeren Vogelnestern und an anderen Orten versteckt. Nur dank diesen Depots kommen die Eichhörnchen unbeschadet durch den kräftezehrenden Winter. Ihre Verstecke vermögen sich die Eichhörnchen zwar nicht zu merken, wie oft behauptet wird. So gut ist ihr Gedächtnis nicht. Sie suchen im Winter einfach planmäßig an möglichen Orten - und werden dort dank ihres ausgezeichneten Geruchssinns oft fündig. Viele Verstecke bleiben allerdings unentdeckt. Da aber aus mancher Nuss und mancher Eichel, die im Boden verbleibt, ein neuer Futterbaum wächst, trägt auch der «vergessene» Vorrat schließlich Früchte, und zwar für kommende Eichhörnchengenerationen.

Die Paarungszeit fällt beim Kaukasischen Eichhörnchen gewöhnlich in den Monat März. Bald nach der Paarung gehen Weibchen und Männchen wieder eigene Wege. Letztere haben also keine väterlichen Pflichten.

Das Weibchen bringt nach einer Tragzeit von gut fünf Wochen zumeist im April drei bis sieben Junge in einer mit Moos und Blättern sorgfältig ausgekleideten Baumhöhle oder einem Kobel zur Welt. Die jungen Hörnchen sind typische, das heisst blinde, rosignackte und winzige Nesthocker. Erst im Alter von einem Monat öffnen sie ihre Augen, und es dauert nochmals zehn Tage, bis sie ihr Geburtsnest verlassen, um die nähere Umgebung zu erkunden. Sie beginnen dann gleich, feste Nahrung zu sich zu nehmen, werden aber vom Weibchen noch einen weiteren Monat lang gesäugt. Danach löst sich die Bindung zwischen der Mutter und ihrem Nachwuchs allmählich auf. Die selbstständig gewordenen Junghörnchen ziehen allerdings nicht fort, sondern bleiben noch monatelang in der Nähe des mütterlichen Nests - auch dann, wenn das Weibchen noch einen zweiten Wurf großzieht, was oftmals der Fall ist.

Ebenso wie die erwachsenen Individuen müssen sich die jungen Eichhörnchen vor Mardern und Greifvögeln in Acht nehmen. Außerdem müssen sie vor Einbruch des Winters genügend «Speck» ansetzen, Vorräte anlegen und einen Kobel bauen. Längst nicht alle sind in ihren Bemühungen erfolgreich. Vom Europäischen Eichhörnchen wissen wir, dass bloß ein Fünftel bis ein Viertel der Junghörnchen das nächste Jahr erleben. Diejenigen aber, die ihren ersten Winter heil überstehen, schreiten bereits im folgenden Frühjahr ihrerseits zur Fortpflanzung.

In Menschenobhut können Eichhörnchen ein Alter von zehn bis zwölf Jahren erreichen. In der freien Wildbahn mit all ihren Unwägbarkeiten dürfte ihre Lebenserwartung jedoch kaum mehr als vier oder fünf Jahre betragen.

Auf intakte Waldlandschaften angewiesen

Das Kaukasische Eichhörnchen wird vom Menschen im Allgemeinen nicht gezielt verfolgt. Weder sein Winterfell, das weniger dicht ist als das des Europäischen Eichhörnchens, noch die von ihm gebietsweise in Walnusshainen verursachten Ernteschäden lohnen bzw. rechtfertigen seine Bejagung oder seinen Fang. Die lückenhafte Verbreitung und die Seltenheit des Kaukasischen Eichhörnchens zeigen aber, dass es gleichwohl unter den Aktivitäten des Menschen leidet. Zu nennen ist insbesondere die starke Nutzung oder gar Rodung seiner Waldlebensräume. Beispielsweise sind seine Bestände in den zentralen Bereichen des Sagrosgebirges aufgrund der Abholzung der Bergwälder - zwecks Gewinnung von Bau- und Brennholz sowie von Weideflächen - massiv zurückgegangen und gebietsweise sogar vollständig verdrängt worden. Für seinen Fortbestand ist das grazile Nagetier fraglos auf intakte Laub- und Mischwälder angewiesen, denn nur da kann es seine Vorteile bei der Nutzung der «Nussnische» ausspielen.

Von der Weltnaturschutzunion (IUCN) wird das Kaukasische Eichhörnchen gegenwärtig als «nächstens gefährdet» eingestuft. Ob und wann eine Umstufung zu den wirklich in ihrem Fortbestand gefährdeten Tierarten nötig sein wird, hängt weit gehend davon ab, wie umsichtig - oder eben fahrlässig - der Mensch im Nahen Osten mit der Ressource Wald umgeht.

Legenden

Das Kaukasische Eichhörnchen (Sciurus anomalus) ist ein mittelgroßes Mitglied der 28 Arten umfassenden Eichhörnchensippe: Es weist eine Kopfrumpflänge von ungefähr 20 Zentimetern, eine Schwanzlänge von etwa 14 Zentimetern und ein Gewicht um 200 Gramm auf. Von unserem Europäischen Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) unterscheidet es sich deutlich dadurch, dass sein Bauchfell nicht weiß, sondern cremegelb (in Kleinasien) bis rostrot (im Kaukasus und Zagrosgebirge) gefärbt ist und dass es keine auffälligen Ohrpinsel besitzt. Wie alle seine Vettern ist das Kaukasische Eichhörnchen ein überaus wendiges Klettertier, das einen Grossteil seines Lebens im Geäst der Bäume und Sträucher verbringt (links). Längere Ausflüge auf dem Erdboden vermeidet es nach Möglichkeit. Insgesamt hält es sich aber dennoch häufiger und länger dort auf als das Europäische Eichhörnchen

Die Nahrung des Kaukasischen Eichhörnchens ist sehr mannigfaltig. Zur Hauptsache setzt sie sich aber aus Nadelbaumsamen sowie Bucheckern, Eicheln, Nüssen und anderen hartschaligen Baumfrüchten zusammen. Mit seinen handartigen Vorderpfoten vermag das grazile Hörnchen seine «Leckerbissen» geschickt zu ergreifen und festzuhalten, was ihm das Benagen derselben wesentlich erleichtert. Öfter als das Europäische Eichhörnchen verwendet das Kaukasische Eichhörnchen Baumhöhlen anstelle von selbst gebauten Nestern («Kobeln») für die Nachtruhe und die Jungenaufzucht. Teils bezieht es natürliche, durch Verrottung entstandene Höhlungen in Stämmen oder dicken Ästen, teils auch leer stehende Spechthöhlen. Wie alle seine Vettern legt das Kaukasische Eichhörnchen häufig seinen Schwanz S-förmig über den Rücken. Dieser Eigenart verdanken die Eichhörnchen ihren wissenschaftlichen Gattungsnamen Sciurus: Er leitet sich aus den beiden altgriechischen Wörtern «skia» (Schatten) und «ouro» (Schwanz) her. Die Wissenschaft nennt die Eichhörnchen also - frei übersetzt - «Tiere, die im Schatten ihres Schwanzes sitzen».

 

Mit freundlicher  Genehmigung von Herrn   Markus Kappeler

 © 2001 Markus Kappeler / Groth AG

(erschienen in der WWF Conservation Stamp Collection,

Groth AG, Unterägeri)

 

 

 

 

 

Kinabalu squirrel.
 ( Callosciurus baluensis)

 

Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie:  
Tribus:  
Gattung:  
Art:  
Wissenschaftlicher Name

Kinabalu squirrel.
 ( Callosciurus baluensis)

 

 

 

 

 

 

Kintampo Squirrel
 ( Funisciurus substriatus)

 

Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie:  
Tribus:  
Gattung:  
Art:  
Wissenschaftlicher Name

Kintampo Squirrel
 ( Funisciurus substriatus)

 

 

 

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